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Niederschrift (Kurzfassung) über die 135. Beratung des Ausschusses Analytik der Deutschen Homöopathischen Arzneibuch-Kommission

Ort Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, 53175 Bonn

Telefonkonferenz

30.06.2020 01.07.2020
Beginn 13:00 Uhr 13:00 Uhr
Ende 17:26 Uhr 18:30 Uhr

1 Allgemeine Beschlüsse

1.1 Verfahrensregelungen

- Mitgliedschaft im Ausschuss, Interessenbekundung, Vertraulichkeit
- Feststellung der Beschlussfähigkeit
- Anträge zur Tagesordnung
- Annahme der Tagesordnung 43.07-H7436.HAB2-135

Die 135. Beratung des Ausschusses Analytik der Deutschen Homöopathischen Arzneibuch-Kommission findet aufgrund der Corona-Pandemie als Telefonkonferenz statt.
Der Vorsitzende eröffnet die 135. Beratung und begrüßt die Teilnehmenden.
Es nehmen alle 14 Mitglieder an der Telefonkonferenz teil. Der Ausschuss ist somit beschlussfähig.
Der Vorsitzende verweist auf die bereits per E-Mail zugesandte Interessenerklärung und bittet diese ausgefüllt an das BfArM zurückzusenden, wenn zu Tagesordnungspunkten besondere Interessen bestehen.
Die Tagesordnung (SharePoint-Version 14, Stand 30.06.2020) wird ohne inhaltliche Änderungen angenommen.
Tagesordnung und Arbeitspapiere werden den Ausschussmitgliedern über Adobe Connect on-line zur Verfügung gestellt. Alternativ können die Dokumente über die SharePoint-Plattform eingesehen werden.

1.2 Annahme der Niederschrift der 134. Beratung des Ausschusses Analytik
am 2. April 2020
2. Entwurf vom 28.04.2020 43.07-H7436.HAB2-134

Das Protokoll wird einstimmig angenommen.

2. Arzneibuchgremien

2.1 Berichte über die letzten Ph.-Eur.-Kommissionssitzungen

165. Sitzung (26. und 27. November 2019) PA/PH/Exp. HOM/T (20) 1
Vgl. auch Pressemitteilung des EDQM unter
https://www.edqm.eu/en/news/outcome-165th-european-pharmacopoeia-commission

166. Sitzung (24. März 2020)
Vgl. auch Pressemitteilung des EDQM unter
https://www.edqm.eu/en/news/outcome-166th-session-european-pharmacopoeia-commission

167. Sitzung (23. Juni 2020)
Vgl. auch Pressemitteilung des EDQM unter
https://www.edqm.eu/en/news/outcome-167th-session-european-pharmacopoeia-commission

2.2 Bericht über die 22. Beratung der HMM WP am 20. Mai 2020
im Zusammenhang damit:
- Draft agenda PA/PH/Exp. HMM (20) R1
- Summary of decisions PA/PH/Exp. HMM (20) 2

Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.

2.3 Bericht über die 23. Beratung der HOM WP am 4. und 5. Mai 2020
im Zusammenhang damit:
- Agenda (Stand 07.05.20) H7417.4828
- Extended summary of decisions PA/PH/ Exp. HOM (20) 2

Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.Der Ausschuss nimmt die Berichte zur Kenntnis.

3. Europäische Monographien zur nationalen Stellungnahme

3.1 Toxicodendron quercifolium for homoeopathic preparations (2519)
- DEC-Dokument, April 2018 PA/PH/Exp. HOM/T (16) 4 DEC
- draft UK, March 2019 PA/PH/Exp. HOM/T (19) 8 (132. S.)
- Feedback, D, March 2019 PA/PH/Exp. HOM/T (19) 9 (132. S.)

Pharmeuropa 30.2
3.2 Anacardium for homoeopathic preparations (2094)
- DEC-Dokument, March 2019 PA/PH/Exp. HOM/T (18) 12 DEC (132. S.)
- Draft, D, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (20) 5 (135. S.)
- DEC-Dokument, Juni 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (18) 12 R1 DEC (135. S.)
- COM-Dokument, Juni 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (18) 1 COM (135. S.)

Pharmeuropa 30.2
3.2 Anacardium for homoeopathic preparations (2094)
- DEC-Dokument, March 2019 PA/PH/Exp. HOM/T (18) 12 DEC (132. S.)
- Draft, D, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (20) 5 (135. S.)
- DEC-Dokument, Juni 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (18) 12 R1 DEC (135. S.)
- COM-Dokument, Juni 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (18) 1 COM (135. S.)

Pharmeuropa 31.2
3.3 Magnesium phosphoricum for homoeopathic preparations (2505)

Pharmeuropa-Entwurf PA/PH/Exp. HOM/T (19) 1 ANP (132. S.)
- Entwurf mit konsolidierten Kommentaren PA/PH/Exp. HOM/T (19) 1 DRT (133. S.)
- DEC-Dokument, Juni 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (19) 14 DEC (135. S.)
- COM-Dokument, Juni 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (19) 1 COM (135. S.)

Pharmeuropa 31.2
3.4 Sanguinaria for homoeopathic preparations (2687)
- Pharmeuropa-Entwurf PA/PH/Exp. HOM/T (13) 53 ANP R1 (132. S.)
- Entwurf mit konsolidierten Kommentaren PA/PH/Exp. HOM/T (13) 53 DRT R1 (133. S.)
- Comments Rapporteur F PA/PH/Exp. HOM/T (20) 14 (135. S.)
- Comments D PA/PH/Exp. HOM/T (20) 15 (135. S.)

Pharmeuropa 32.1
3.5 Contaminant Pyrrolizidine Alkaloids (2.8.26)
PA/PH/Exp. PA/T (18) 1 ANP

Die Monographie-Entwürfe wurden bereits in Pharmeuropa zur Kommentierung veröffentlicht. Die Kommentierungsfrist ist zwischenzeitlich abgelaufen. Die eingegangenen Kommentare zu TOP 3.1 bis 3.4 wurden auf der letzten HOM WP Sitzung besprochen. Mittlerweile sind die revidierten Monographien „Anacardium for homoeopathicpreparations“ und „Magnesium phosphoricum for homoeopathic preparations“ von der Ph.-Eur.-Kommission auf der 167. Sitzung im Juni verabschiedet worden.
Es ist geplant die Monographie-Entwürfe zu Toxicodendron quercifolium und Sanguinaria der Ph.-Eur.-Kommission auf der 168. Sitzung im November zur Verabschiedung vorzulegen.
Im Kapitel 2.8.26 „Contaminant Pyrrolizidine Alkaloids“ werden die Anforderungen an die Prüfung auf Verunreinigungen von pflanzlichem Ausgangsmaterial mit Pyrrolizidinalkaloiden sowie eine beispielhafte Bestimmungsmethode beschrieben. Das Kapitel ist auch von Interesse für pflanzliches Ausgangsmaterial, das in Homöopathika eingesetzt wird.

4. Änderungsanträge für das Europäische Arzneibuch

4.1 Glycerol (0496)/ Glycerol (85 Prozent) (0497)
- Änderungsantrag für Reinheitsprüfung auf Zucker, 17.10.19 H7417.4724 (133. S.)
- Reinheitsprüfung mit carbonatfreier + carbonathaltiger NaOH-Lösung
mit + ohne Zucker, 29.05.20 H7417.4839 (135. S.)

Die Überprüfung durch ein Ausschussmitglied ergab, dass für die Reinheitsprüfung auf Glucose verdünnte normale Natronlauge verwendet werden kann (anstelle der aufwändig herzustellenden verdünnten carbonatfreien Natriumhydroxid-Lösung).
Das Ergebnis wird zusammen mit dem noch einzureichenden Ergebnisbericht eines zweiten Ausschussmitglieds an den Ausschuss „Fette und Wachse“ für die Stellung eines "Requests for revision" beim EDQM weitergeleitet.

4.2 Crocus for homoeopathic preparations (2624)
- Entwurf für "Request for revision", Juni 2020 H7417.4856 (135. S.)

Die Ph.-Eur.-Monographie ist bei der DC-Methode für die Droge in gleicher Weise zu korrigieren wie bereits im HAB für die Urtinktur (bei der Detektion mit Anisaldehyd-Reagenz lässt sich Naphtholgelb nicht anfärben).
Weiterhin soll der Abschnitt für die Urtinktur, der sich noch im HAB befindet, in die Ph. Eur. überführt werden.
Die DC-Methode für die Droge wird, wie in der HAB-Monographie für die Urtinktur, unter TLC- und HPTLC-Bedingungen überprüft.

Für die anschließende Stellung eines "Requests for revision" werden folgende weitere Änderungen der Ph.-Eur.-Monographie vorgeschlagen:
- Streichung der nasschemischen Identitätsprüfung
- Streichung der Prüfung auf das Färbevermögen
Die letztgenannte Prüfung sollte gestrichen werden, da diese arbeits- und zeitaufwändig ist und geringe Aussagekraft besitzt (die Farbe ist auch visuell gut erkennbar). Der Einsatz der verhältnismäßig teuren Droge für diese Prüfung wird deshalb als nicht gerechtfertigt angesehen. Zudem weist die Prüfung den Charakter eines "assays" auf, was bei nicht toxischem Ausgangsmaterial nicht den Regelungen der HOM WP entspricht.

5. Europäische Dokumente in Bearbeitung

5.1 Pilotprojekte für die semi-quantitative HPTLC
5.1.1 Arnica montana (2488) (radix, V. 4a)
- Chargendaten, 03.12.18 H7417.4524 (131. S.)
- Überprüfung entspr. HAB-Methode, 14.02.19 H7417.4611 (131. S.)
- DC aus Stabilitätstests, 24.04.19 H7417.4618 (132. S.)

- DCs aus Stabilitätstests u. Bericht semi-quant. DC, 27.05.19 H7417.4644 (132. S.)
- DCs aus Stabilitätstests, 05.06.19 H7417.4657 (132. S.)
- Semi-quantitative HPTLC, mit Ethylacetat, 28.06.19 H7417.4676 (132. S.)
- DCs aus Stabilitätstests, 28.06.19 H7417.4677 (132. S.)
- TLC/ HPTLC in Anlehnung an HAB mit Referenzen Menthol + Geranylacetat
+ verschiedenen Fließmitteln, 14.10.19 H7417.4710 (133. S.)
- Überprüfung mit weiteren Fließmitteln + Referenzen, 01.11.19 H7417.4747 (133. S.)
- Identifiz. der Zone zw. Thymol + Anethol (Teil Ia + Ib), 20.03.20 H7417.4823 (134. S.)
- Überprüfung semi-quant. HPTLC gem. -4747 (Teil II), 20.03.20 H7417.4826 (134. S.)

- Lab report, D, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (20) 8 (135. S.)

Die im Ausschuss Analytik erarbeitete DC-Methode auf ätherische Öle entsprechend PA/PH/Exp. HOM/T (20) 8 mit dem Fließmittel Ethylacetat, Toluol 5:95 V/V ist Ausgangspunkt für die weitere Optimierung der Methode in der HOM WP. Zusätzlich zu den Referenzsubstanzen Anethol und Geranylacetat wird mit Hilfe einer Datenbank für Referenzsubstanzen nach einer weiteren geeigneten Substanz gesucht.

5.1.2 Arnica montana ex planta tota (2580) (HAB V. 3a, 3c, Ph. F.)
- Methodenvorschlag mit zwei Beispielen, 26.09.18 H7417.4456 (130. S.)
- Chargendaten, 03.12.18 H7417.4525 (131. S.)
- Überprüfung an weiteren UT-Chargen, 07.02.19 H7417.4601 (131. S.)
- Draft, March 2019 PA/PH/Exp. HOM/T (08) 59 R1 (132. S.)
- Monographien aus HAB und Ph. F. PA/PH/Exp. HOM/T (09) 8 R1 (132. S.)
- Semi-quantitative HPTLC entspr. Ph. F., 28.06.19 H7417.4675 (132. S.)
- Semi-quant. HPTLC gem. Ph. F. + -4675 mit 3c-Urtinktur, 07.10.19 H7417.4703 (133. S.)
- Semi-quant. HPTLC, versch. Methoden mit 3a-Urtinktur, 17.10.19 H7417.4717 (133. S.)
- DCs entspr. HAB + Chargendaten mit 3a-UT, 23.09.19 H7417.4736 (133. S.)
- Überprüfung semi-quant. HPTLC gem. -4717, Methode 4, 21.03.20 H7417.4824 (134. S.)
- Lab report, D, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (20) 9 (135. S.)

Die HOM WP hielt die vom Ausschuss Analytik vorgeschlagene DC-Methode auf ätherische Öle entsprechend PA/PH/Exp. HOM/T (20) 9 für nur bedingt geeignet. Diese deckt nur eine der drei verschiedenen Urtinkturen, nämlich die Urtinktur gemäß Ph.-Eur.-Vorschrift 1.1.5 bzw. HAB-Vorschrift 3a, ab und enthält aufwändige Extraktionsschritte. Stattdessen favorisierte die HOM WP eine Weiterentwicklung der ebenfalls untersuchten DC-Methode auf Flavonoide. Weiterhin wird überprüft, ob Sesquiterpenlactone mittels HPTLC semi-quantitativ bestimmt werden können.

5.1.3 Calendula officinalis (2492) (HAB, V. 2a, 3a, Ph. F.)
- Semi-quantitative HPTLC, CH, March 2019 PA/PH/Exp. HOM/T (19) 11 (132. S.)
- Lab report, CH, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (20) 4 (135. S.)
- Draft, CH, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (08) 30 corr (135. S.)

Die HOM WP sprach sich für die weitere Optimierung der Flavonoid-Methode aus, die im Ausschuss Analytik auf einer der vorhergehenden Sitzungen vorgestellt wurde und sich in einem bereits fortgeschrittenen Stadium befindet.

5.1.4 Information über das geplante weitere Vorgehen bei den HPTLC-Projekten
Im Zusammenhang damit:
- Tabelle der Proben für weitere Untersuchungen H7417.4867

Die HOM WP wird bei der Optimierung der Methodenvorschläge für Arnica (PA/PH/Exp. HOM/T (20) 8) und Calendula (PA/PH/Exp. HOM/T (20) 4) bzw. für die Entwicklung von geeigneten Methoden für Arnica e planta tota und Chamomilla durch ein neues HOM-WP-Mitglied mit Expertise im Bereich der semi-quantitativen HPTLC unterstützt.
Hierfür haben die im Ausschuss Analytik vertretenen Firmen eine repräsentative Anzahl von Urtinkturen der vier o. g. Ausgangsmaterialien unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Mazerationszeit zur Verfügung gestellt (aus Anbau und Wildsammlung und auch Ethanol-Konserven).

Die Überprüfungen werden vom o.g. Experten zunächst folgendermaßen durchgeführt:
- unter HPTLC-Bedingungen
- gemäß Ph. Eur. 2.8.25 (mit Intensitätsmarker und Durchführung eines Systemeignungstests)
- unter Einsatz von zwei Referenzsubstanzen in zwei verschiedenen Konzentrationen, wobei die niedrige Konzentration der Festlegung des einzuhaltenden Limits dient
- mittels instrumenteller Auswertung der Peaks im Rahmen der Validierung der Methode. Die Methode soll im Routinebetrieb jedoch auch eine visuelle Auswertung ermöglichen.

Auf der letzten Sitzung der HOM WP stellte sich die Frage, ob die TLC noch notwendig ist, wenn eine HPTLC verfügbar ist, insbesondere da die HPTLC kürzere Laufzeiten, einen geringeren Einsatz von Fließmittel, Referenzsubstanzen und Probe erfordert und, ebenso wie die TLC, auch ohne apparative Ausrüstung durchführbar ist.
Der Ausschuss Analytik spricht sich aus folgenden Gründen weiterhin ausdrücklich für die Beibehaltung der TLC aus:

- Sowohl TLC als auch HPTLC sind in der Ph. Eur. erlaubt.
- Der Wegfall der TLC stellt eine Einschränkung bei der Auswahl der Methoden dar.
- Bei „In-house-Methoden“, die mittels TLC durchgeführt werden, wären erneute aufwändige Validierungen erforderlich.
- Mittels TLC werden z. T. bessere Ergebnisse als mit der HPTLC erhalten.
- Die TLC wird von den meisten Firmen bei Stabilitätsprüfungen eingesetzt.
Dem EDQM wird dies entsprechend zurückgemeldet.

Weiterhin ist für die (Weiter)Entwicklung von semi-quantitativen HPTLC-Methoden für homöopathische Monographien zu beachten:
- Die Methode muss eine visuelle Auswertung der Zonen erlauben (wie dies auch auf einer der vorhergehenden Sitzungen der HOM WP beschlossen wurde).
- In der Extended Summary of Decisions 23rd HOM WP (PA/PH/Exp. HOM (20) 2) ist eine Klarstellung notwendig, dass im Gegensatz zu TCM-Monographien keine „crossvalidation“ zwischen HPTLC und HPLC durchzuführen ist. Lediglich dann, wenn in Einzelfällen HPLC-Daten vorliegen sollten, können diese für die Entwicklung einer HPTLC-Methode genutzt werden.

5.2 Neue Stoffmonographien für die Ph. Eur.
5.2.1 Bryonia for homoeopathic preparations (2490)
- Proposed revised draft (18th HOM WP meeting) PA/PH/Exp. HOM/T (13) 55 R4
- Retentionsbereich, 05.11.18 H7417.4526 (131. S.)
- Retentionsbereich, 07.12.18 H7417.4528 (131. S.)
- Retentionsbereich, 07.02.19 H7417.4597 (131. S.)
- Retentionsbereich, 12.02.19 H7417.4609 (131. S.)
- Überarbeiteter Entwurf, 08.02.19 H7417.4602 (131. S.)
- Revised draft, March 2019 PA/PH/Exp. HOM/T (13) 55 R5 (132. S.)
- Geeignete Referenz für den Auswertebereich, 11.04.19 H7417.4640 (132. S.)
- Draft for Pharmeuropa 31.4, Mai 2019 H7417.4666 (132. S.)
- Überprüfung der rel. Retentionszeit, 09.08.19 H7417.4698 (133. S.)
- Überprüfung rel. Retentionszeit + Peakauswertung, 23.09.19 H7417.4705 (133. S.)
- Auswertung der Peaks, 07.10.19 H7417.4706 (133. S.)
- Vergleichende Gehaltswerte zu -4706, 28.10.19 H7417.4731 (133. S.)
- Rückmeldung zur Recherche zur Auswertung aller Peaks ≥ 1% mündl.
- Überarbeiteter Entwurf, 29.10.19 H7417.4740 (133. S.)
- Überarbeiteter Entwurf mit Ergänzungen, 20.03.20 H7417.4816_neu (134. S.)
- Draft, D, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (13) 55 R6 (135. S.)
- Verwendete Arten und Angabe der Chargendaten, 27.05.20 H7417.4853 (135. S.)
- DC für beide verwendete Arten, 11.05.20 H7417.4854 (135. S.)
- Entwurf für Pharmeuropa, Juni 2020 H7417.4860 (135. S.)

Die HOM WP stimmte dem Vorschlag des Ausschusses Analytik zu, den Systemeignungstest für die Cucurbitacin-Bestimmung über die relative Retentionszeit zwischen Cumarin und Osthol durchzuführen. Aufgrund der vorgelegten Daten wurde eine Obergrenze für Cucurbitacine von 0,10% (anstelle von 0,15%) akzeptiert. Der Quantifizierung aller Peaks (anstatt der Peaks, die ≥ 1% der Fläche der Gesamtpeaks sind) wurde zugestimmt.
Die französische Delegation wird noch eine Überprüfung der Bestimmungsmethode auf Cucurbitacine vornehmen. Die deutsche Delegation erhielt den Arbeitsauftrag Feedback zu den für die Cucurbitacin-Bestimmung eingesetzten Bryonia-Arten zu geben (PMN: Es wurden ausschließlich Urtinkturen aus Bryonia cretica ssp. dioica eingesetzt). Weiterhin sind die DC-Kästen im Entwurf H7417.4860 für die beiden Bryonia-Arten unter Einbeziehung aller verfügbaren DCs zu überprüfen und ggf. anzupassen.
Nach Abschluss der o. g. Arbeiten ist vorgesehen Bryonia in Pharmeuropa 33.1 zu veröffentlichen.

Problematisch ist, dass nur wenige DCs für Bryonia alba vorliegen und sich die DC-Zonen beider Arten lediglich hinsichtlich ihrer Intensitäten unterscheiden, wobei die Zonen von Bryonia alba schwächer ausgeprägt sind (vgl. auch bisher noch nicht vorgelegte DCs in H7417.4854).
Gemäß HAB-Monographie, die als Basis für den Ph.-Eur.-Monographie-Entwurf dient, ist entweder “Bryonia cretica L. subsp. dioica (Jacq.) Tutin” oder “Bryonia alba L.” zu verwenden. Somit ist eine Unterscheidung beider Arten erforderlich, was jedoch mit den vorliegenden DCs nicht möglich ist.

Die meisten Hersteller setzen Bryonia cretica ein, da Bryonia alba im Handel oft nicht verfügbar ist. Lediglich eine im Ausschuss vertretene Firma verwendet Bryonia alba. Aus diesem Grund und da von den Anwendern explizit Homöopathika mit Bryonia alba nachgefragt werden, spricht sich der Ausschuss Analytik dafür aus Bryonia alba in der Monographie beizubehalten.

Der Ausschuss beschließt folgende weitere Vorgehensweise:
- Klärung, ob ggf. auch eine Mischung beider Arten zulässig ist.
- Nachfrage bei den Verbänden, ob es weitere Firmen gibt, die Bryonia alba einsetzen und DCs bzw. ggf. auch Urtinktur für die DC-Überprüfung zur Verfügung stellen können.
- Erneute Durchführung der DC-Methode mit einer frisch hergestellten Bryonia-alba-Urtinktur (möglichst im Vergleich mit einer ebenfalls frischen Bryonia-cretica-Urtinktur) und ggf. weiterer Urtinkturen von Bryonia alba anderer Firmen, wenn möglich bis Ende September, ansonsten bis zur 136. Sitzung.

5.2.2 Ephedra vulgaris for homoeopathic preparations (2710)
- Überarbeiteter mit Frankreich abgestimmter Entwurf, Januar 2018 H7417.4321 (128. S.)
- Revised draft PA/PH/Exp. HOM/T (13) 1 R4 (131. S.)
- Vorschläge für Überarbeitung des Entwurfs, Fr. Dr. Lipinski, 23.01.19 H7417.4569 (131. S.)
- Rückmeldung zur Bestimmungsmethode, H. Dr. Busch, 23.01.19 H7417.4571 (131. S.)
- Überarbeiteter Entwurf, BfArM, 07.02.19 H7417.4599 (131. S.)
- Revised draft, D, March 2019 PA/PH/Exp. HOM/T (13) 1 R5 (132. S.)
- Draft for Pharmeuropa 31.4, BfArM, 26.04.19 H7417.4635 (132. S.)
- Überarbeiteter Entwurf für Pharmeuropa, BfArM, Sept. 2019 H7417.4697 (133. S.)
- Draft, D, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (13) 1R6 (135. S.)
- Comments D, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (20) 15 (135. S.)
- Entwurf für Pharmeuropa, Juni 2020 H7417.4852 (135. S.)

In der HOM WP erfolgte eine Einigung auf den im Ausschuss Analytik erarbeiteten Monographie-Entwurf. U. a. wird nun als Systemeignungstest das Peak-Tal-Verhältnis von Ephedrin und Pseudoephedrin bestimmt. Die Gehaltsspezifikation der beiden Hauptalkaloide Ephedrin und Pseudoephedrin wurde, unter Berücksichtigung der vorgelegten Gehaltswerte, auf 0,10 bis 0,30% (statt 0,25%) festgelegt. Die Bestimmungsformel wurde vereinfacht (Herauskürzen der Molekulargewichte und des Verdünnungsfaktors).
Es ist beabsichtigt den Entwurf in Pharmeuropa 32.4 zu veröffentlichen.

Die in der HOM WP besprochenen Änderungen sind weitgehend in den Entwurf H7417.4852 eingearbeitet worden. Die in der HOM WP vorgeschlagene Ergänzung im DC-Kasten „(pseudoephedrine)” hinter der zweiten „purple zone“, ist nicht vorgenommen worden, da dies nicht überprüft wurde und eine Überprüfung weder relevant noch in der vergleichbaren
Ph.-Eur.-Monographie „Ephedrakraut“ (2451) enthalten ist. Ebenso soll, wie in der Monographie für Ephedrakraut, 2-Indanamin beibehalten werden und nicht durch Pseudoephedrin ersetzt werden (PMN: Dies auch deswegen nicht, da Ephedrin und Pseudoephedrin häufig schlecht voneinander getrennt sind).

Der Ausschuss Analytik wird gebeten bis spätestens Mitte August Rückmeldung zum Entwurf H7417.4852 zu geben, der Basis für den Pharmeuropa-Entwurf ist.

5.2.3 Mandragora for homoeopathic preparations (2840)
- Überarbeiteter Mandragora-Entwurf für Pharmeuropa, Sept. 2019 H7417.4695 (133. S.)
- Draft, D, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (16) 14 R1 (135. S.)
- Comments from UK PA/PH/Exp. HOM/T (20) 7 (135. S.)
- Comments from D PA/PH/Exp. HOM/T (20) 15 (135. S.)
- Rückmeldung zum Aschewert, 12.05.20 H7417.4840 (135. S.)
- Rückmeldung zum Aschewert, 13.05.20 H7417.4841 (135. S.)
- Rückmeldung zum Aschewert + Taxonomie, 18.05.20 H7417.4842 (135. S.)
- Rückmeldung zum Aschewert + Kommentar, 23.06.20 H7417.4863 (135. S.)
- Entwurf für Pharmeuropa, Juni 2020 H7417.4857 (135. S.)

Die HOM WP sprach sich dafür aus entsprechend der französischen und deutschen Tradition beide Ausgangsmaterialien [Mandragora officinarum L. oder eine Mischung von Mandragora officinarum L. und Mandragora officinalis Mill. (syn. Mandragora autumnalis Bertol.)] zuzulassen.
Da der Alkaloid-Gehalt der beiden Arten sehr unterschiedlich ist, wird für die Droge ein Mindestgehalt von 0,02% und für die Urtinkturen nach den Vorschriften 1.1.8, 1.1.10 und 1.2.12 eine Gehaltsspezifikation von 0,002 bis 0,04% Hyoscyamin festgelegt.
Die Spezifikation des HAB für die Gesamtasche von maximal 15% wurde als zu hoch angesehen und stattdessen maximal 10% vorgeschlagen. Hierfür sind mindestens
10 Chargenwerte der letzten Jahre vorzulegen.
Es ist beabsichtigt den Entwurf in Pharmeuropa 32.4 zu veröffentlichen.

Die in der HOM WP besprochenen Punkte sind in den Entwurf H7417.4857 eingearbeitet worden und werden im Ausschuss Analytik diskutiert. Dieser schlägt folgende weitere Änderungen vor:
- Nach längerer Diskussion wird entschieden beim englischen Titel den Zusatz "e radice siccata" zu streichen, da der Zusatz bereits im lateinischen Untertitel enthalten ist und mit der o. g. Änderung auch die traditionelle Bezeichnung für das ethanolische Decoctum abgedeckt wird.
Gegen diese Streichung gibt es im Ausschuss teilweise Vorbehalte, da bei Verwendung des Titels „Mandragora“ für die Arzneimittelmittelbezeichnung nicht sofort ersichtlich wird, dass es sich um die getrockneten Wurzeln handelt, denn neben der Urtinktur nach V. 4a aus den getrockneten Wurzeln gibt es auch eine Urtinktur nach V. 3a aus den oberirdischen Teilen von Mandragora officinarum (bisher nicht im HAB monographiert). Eine Unterscheidung kann jedoch anhand der Deklaration der beiden Wirkstoffe vorgenommen werden.

- Änderung der taxonomischen Bezeichnung von Mandragora officinalis Mill. auf Mandragora autumnalis Bertol. entsprechend der Datenbank “Plants of the World“ von Kew.
- Die Spezifikation für die Gesamtasche von maximal 10% wird akzeptiert; es wären sogar noch maximal 7% akzeptabel (vgl. auch vorgelegte Aschewerte in H7417.4840, H7417.4841, H7417.4842 und H7417.4863).
- Das Labelling für das ethanolische Decoctum ist zu ergänzen.

Das BfArM leitet die vorgelegten Aschewerte an das EDQM weiter.

Wenn bei der DC-Methode unter "Results" eine Streichung von „faint“ bei der Formulierung "other faint zones may be present" für erforderlich gehalten wird (vgl. H7417.4863), sind DCs (mit dem im Entwurf H7417.4875 eingesetzten Detektionsmittel) vorzulegen, die belegen, dass oberhalb von Hyoscyamin eine gut sichtbare Zone auftritt.

Sofern weitere Änderungen als erforderlich angesehen werden, wird der Ausschuss Analytik gebeten bis spätestens Mitte August Rückmeldung zum Entwurf H7417.4857 zu geben.

5.2.4 Stramonium for homoeopathic preparations (2734)
- Draft for Pharmeuropa, 16.04.19 H7417.4638 (132. S.)
- Draft, D, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (16) 15 R1 (135. S.)
- Entwurf für Pharmeuropa, Juni 2020 H7417.4858 (135. S.)

Der Entwurf enthält die gleichen Methoden für die DC und Gehaltsbestimmung auf Tropanalkaloide wie bei Mandragora. Unter „Identification“ wurde ergänzt “Unripe fruits may be present”.
Basierend auf den vorgelegten Gehaltswerten einigte sich die HOM WP auf eine Gehaltsspezifikation von Hyoscyamin und Scopolamin von 0,010 bis 0,040% (anstelle von 0,050%). Es ist beabsichtigt den Entwurf in Pharmeuropa 32.4 zu veröffentlichen.

Der Ausschuss Analytik wird um Rückmeldung zum Entwurf H7417.4858 bis spätestens Mitte August gebeten. Dabei ist insbesondere noch einmal zu überprüfen, ob die Obergrenze der Gehaltsspezifikation von 0,040% eingehalten werden kann.

5.3 Bestehende Stoffmonographien der Ph. Eur.
5.3.1 Ferrum metallicum for homoeopathic preparations (2026)
- Request for revision (new assay method) PA/PH/Exp. HOM/T (17) 25
- Validation data, corr, March 2019 PA/PH/Exp. HOM/T (18) 19 corr (132. S.)
- Draft for Pharmeuropa 31.4, 17.04.19 H7417.4636 (132. S.)
- Überarbeiteter Entwurf für Pharmeuropa, Sept.2019 H7417.4696 (133. S.)
- Revised draft for discussion PA/PH/Exp. HOM/T (20) 3 (135. S.)
- Comments from UK PA/PH/Exp. HOM/T (20) 6 (135. S.)
- Comments from D PA/PH/Exp. HOM/T (20) 15 (135. S.)

Die HOM WP stimmte dem im Ausschuss erarbeiteten Vorschlag für die Überarbeitung der Gehaltsbestimmung entsprechend PA/PH/Exp. HOM/T (20) 3 zu. In dem Entwurf ist bei der Angabe des Farbumschlags des Indikators noch zu ergänzen "red to light blue" (anstelle von "blue") in Analogie zum Wortlaut für Ferroin Lösung R 1038100 (vgl. auch PA/PH/Exp. HOM/T (20) 15).
Es ist beabsichtigt den revidierten Entwurf in Pharmeuropa 32.4 zu veröffentlichen.
Die Prüfung auf Schwermetalle (As, Cu, Pb) mittels einer modernen Bestimmungsmethode erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Der Ausschuss Analytik wird um Rückmeldung zum Entwurf H7417.4858 bis spätestens Mitte August gebeten.

5.3.2 Hyoscyamus for homoeopathic preparations (2091)
- Hyoscyamus for hom. prep. (2091), draft for Pharmeuropa, 16.04.19 H7417.4639 (132. S.)
- Revised draft, D, April 2020 PA/PH/Exp. HOM/T (16) 16 R1 (135. S.)
- Entwurf für Pharmeuropa, Juni 2020 H7417.4859 (135. S.)

Die HOM WP einigte sich u. a. auf eine Gehaltsspezifikation von Hyoscyamin und Scopolamin von 0,001 bis 0,008% und auf die Streichungen der Prüfung auf Atropin und auf Verfälschungen mit Atropa bella-donna.
Es ist beabsichtigt den revidierten Entwurf in Pharmeuropa 32.4 zu veröffentlichen.

Der Ausschuss Analytik wird um Rückmeldung zum Entwurf H7417.4859 bis spätestens Mitte August gebeten.

5.4 Allgemeine Dokumente aus der HOM WP
5.4.1 Detailed Summary of Decisions 22nd HOM WP meeting
PA/PH/Exp. HOM (19) 2
Das Dokument dient der Information.

5.4.2 New HOM Work programme
- Replies to questionnaire PA/PH/Exp. HOM/T (20) 10 R1
- Proposed additions (Coffea cruda/arabica) PA/PH/Exp. HOM/T (19) 3 R2
- Proposed deletions (Replies to questionnaires) PA/PH/SG (20) 35 R1 (135. S.)

Die HOM WP wird, ebenso wie alle anderen Arbeits- und Expertengruppen des EDQM, eine Reduzierung des Arbeitsprogramms vornehmen, um dieses an die vorhandenen Kapazitäten anzupassen. Die diesbezügliche Abfrage bei den nationalen Arzneibuchbehörden ist mittlerweile abgeschlossen und das reduzierte Arbeitsprogramm der Ph.-Eur.-Kommission zur Annahme vorgelegt worden. Es umfasst jetzt noch 20 Stoffmonographien (die „Top-10-Monographien mit der größten Markrelevanz und die bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindlichen Monographien).
Nach Abarbeitung der 20 Monographien soll entschieden werden, welche der gestrichenen
95 Monographien wieder auf das Arbeitsprogramm aufgenommen werden.
Zu den gestrichenen Monographien gehört auch Mandragora, ethanol. Decoctum.
Eine Streichung ist aus Sicht des BfArM nur akzeptabel, wenn das ethanolische Decoctum in dem Monographie-Entwurf für „Mandragora for homoeopathic preparations“ (2840) verbleibt: Dieser Entwurf enthält neben den Urtinkturen nach den Vorschriften 1.1.8 und 1.1.10 das ethanolisches Decoctum nach Vorschrift 1.2.12 und soll demnächst in Pharmeuropa veröffentlicht werden (s. auch TOP 5.2.3).

5.4.3 Proposal for addition to the HOM work programme (identification, REACH)
Regarding Cuprum aceticum for homoeopathic preparations (2146) and Calcium iodatum for homoeopathic preparations (2144) PA/PH/Exp. HOM/T (20) 2

Im Zusammenhang mit der Überarbeitung des allgemeinen Kapitels 2.3.1 zu den Identitätsreaktionen auf Ionen und funktionelle Gruppen durch die REACH Working Party beim EDQM ergibt sich u. a. die Notwenigkeit die Monographien für Cuprum aceticum und Calcium iodatum zu überarbeiten. Dabei ist bei Cuprum aceticum der Acetat-Test, der noch mittels Prüfung des Geruchs auf Essigsäure erfolgt, zu ersetzen. Bei Calcium iodatum ist zu prüfen, ob bei der Identitätsprüfung auf Calcium Chloroform durch Methylenchlorid bzw. bei der Prüfung auf Iodid das Kaliumdichromat ersetzt werden können.

5.4.4 Contaminant Pyrrolizidine Alkaloids (2.8.26)
S. auch unter TOP 3.4
New chapter published in Pharmeuropa 32.1. Should homeopathic medicinal products be in the scope?
- Agenda TK HOM WP on 28.05.20 PA/PH/Exp. HOM (20) 3
- Minutes TK HOM WP on 28.05.20 PA/PH/Exp. HOM (20) 4

Die HOM WP sprach sich dafür aus das in Pharmeuropa veröffentlichte allgemeine Kapitel 2.8.26 zur Prüfung auf Verunreinigungen von pflanzlichem Ausgangsmaterial mit Pyrrolizidinalkaloiden auch auf Homöopathika anzuwenden. So ist nach Verabschiedung des allgemeinen Kapitels 2.8.26 vorgesehen in die allgemeinen homöopathischen Monographien „Herbal drugs for homoeopathic preparations“ und „Mother tinctures for homoeopathic preparations“ einen entsprechenden Verweis aufzunehmen.

6. Neue Monographien für das HAB

6.1 Konsolidierte Monographie-Entwürfe der Verbände
(s. auch TOP 6.1.1 bis 6.1.4)
- Arbeitsplan für neue Stoffmonographien des HAB (Stand März 2020) H7417.4773ergz_neu (134. S.)
- Info über die zur Verfügung gestellten Proben mündlich

Für die unter 6.1.1 bis 6.1.4 genannten vier Stoffe ist eine repräsentative Anzahl von Urtinktur-Chargen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft des Ausgangsmaterials vorgelegt worden. Die Proben zu Pseudognaphalium obtusifolium und Juglans regia sind bereits an die Ausschussmitglieder, die die Überprüfungen vornehmen werden, verblindet weitergeleitet worden. Die Equisetum-arvense- und Equisetum-hiemale-Proben konnten bisher noch nicht weitergeleitet werden, da noch drei Proben fehlen (PMN: Zwischenzeitlich sind diese eingetroffen und ebenfalls verblindet weitergeleitet worden).

6.1.1 Equisetum arvense
- Konsolidierter Monographie-Entwurf H7417.4777 (aus 23. HAB-KOM)
- Literaturrecherche zur Unterscheidung der beiden Equisetum-Arten, 23.04.20
H7417.4829 (135. S.)

Der Ausschuss spricht sich gegen eine Überprüfung auf Verfälschungen mit Equisetum palustre mittels einer DC auf Alkaloide aus, da diese Methode keine eindeutige Unterscheidung erlaubt.
Die Überprüfung der DC-Methode (TLC/HPTLC) erfolgt, wie auf der 134. Sitzung besprochen, gemäß des konsolidierten Monographie-Entwurfs H7417.4777 für Equisetum-arvense.

6.1.2 Equisetum hiemale
- Literaturrecherche zur Unterscheidung der beiden Equisetum-Arten, 23.04.20
H7417.4829 (135. S.)
- Monographie-Entwurf, 22.06.20 H7417.4861 (135. S.)

Die Überprüfung der DC-Methode wird ebenfalls gemäß des konsolidierten Monographie-Entwurfs H7417.4777 für Equisetum arvense bzw. des Entwurfs H7417.4861 für Equisetum hiemale durchgeführt (PMN: z. T. werden in beiden Entwürfen etwas andere Konzentrationen für die Referenzsubstanzen und nicht genau die gleichen Zeiten angegeben, nach denen eine Auswertung bei 365 nm erfolgt).

6.1.3 Juglans regia (Juglans)
- Konsolidierter Monographie-Entwurf H7417.4787 (aus 23. HAB-KOM)
- Validierung für Juglon-Bestimmung, 09.04.20 H7417.4830 (135. S.)
- Information + Validierung zur Juglon-Bestimmung, 01.05.20 H7417.4832 (135. S.)
- Validierung für Juglon-Bestimmung, 29.06.20 H7417.4868 (135. S.)
- Rückmeldung zur Bestimmungsmethode +
Vergleich mit weiteren Methoden, 29.06.20 H7417.4869 (135. S.)

Es wird festgestellt, dass die im Ausschuss vertretenen Firmen die Juglon-Bestimmung nach zwei unterschiedlichen Methoden durchführen (Unterschiede bei Probenaufarbeitung, Fließmittel und Gradientenelution). Für beide Methoden werden vollständige Validierungsunterlagen vorgelegt. Da bisher in den Urtinkturen kein Juglon nachgewiesen wurde, wird die Juglon-Bestimmung mittels HPLC gemäß des konsolidierten Monographie-Entwurfs H7417.4787 noch einmal mit einer gespikten Urtinktur (mit einer Juglon-Konzentration etwa im Bereich des LOQ) und mit der gleichen Charge der ungespikten Urtinktur durchgeführt.
Weiterhin wird die DC-Methode, wie im konsolidierten Monographie-Entwurf beschrieben, überprüft.

6.1.4 Pseudognaphalium obtusifolium (Gnaphalium polycephalum)
- Konsolidierter Monographie-Entwurf H7417.4780 (aus 23. HAB-KOM)
- DC-Methodenvorschlag, 01.05.20 H7417.4835 (135. S.)
- Vergleich Methode -4780 + firmeneigene Methode, 29.05.20 H7417.4836 (135. S.)

Der Vergleich der DC-Methode des konsolidierten Entwurfs (H7417.4780), einer firmeneigenen Methode (H7417.4835) und von verschiedenen Varianten aus beiden Methoden (H7417.4836) ergab die besten Resultate mit der folgenden Variante:
- Ausschütteln der Urtinktur mit Ethylacetat
- Referenzsubstanzen: Reserpin, Kaffeesäure und Borneol
- Laufmittel gemäß dem konsolidierten Entwurf H7417.4780: wasserfreie Ameisensäure R, Ethylacetat R, Toluol R (10:40:50 V/V/V)
- Detektion: Markieren von Reserpin bei 254 nm und danach Besprühen mit Anisaldehyd-Reagenz

Der Ausschuss spricht sich dafür aus die DC-Methode nach dieser Variante unter HPTLC- und TLC-Bedingungen zu überprüfen.

6.2 Weitere neue Monographien
- Bewertung des Vorkommens von Sekundärmetaboliten, 25.09.18 H7417.4448 (130. S.)
- Vorschrift Mykotoxin-Bestimmung inkl. Literatur, 11.12.18 H7417.4550 (131. S.)
- Ergebnisse der Mykotoxin-Bestimmung, 13.12.18 H7417.4551 (131. S.)
- Unterscheidung Pilzlyophilisate mittels SDS-PAGE, 20.03.20 H7417.4820 (135. S.)
- Ursache der unterschiedlichen Proteingehalte, 20.03.20 H4717.4821 (135. S.)

6.2.1 Candida albicans e volumine cellulae (lyophil., steril.)
- Monographie-Entwurf vom 22.01.18 H7417.4279 (128. S.)
- Bericht mit analytischen Daten, 22.02.18 H7417.4331 (128. S.)
- SDS-PAGE + Protein-Bestimmung, 25.10.19 H7417.4733 (133. S.)

6.2.2 Mucor racemosus e volumine cellulae (lyophil., steril.)
- Monographie-Entwurf vom 22.01.18 H7417.4283 (128. S.)
- Bericht mit analytischen Daten, 22.02.18 H7417.4334 (128. S.)
- SDS-PAGE + Protein-Bestimmung, 25.10.19 H7417.4734 (133. S.)

6.2.3 Penicillium chrysogenum e volumine cellulae (lyophil., steril.)
- Monographie-Entwurf vom 22.01.18 H7417.4284 (128. S.)
- Bericht mit analytischen Daten, 22.02.18 H7417.4335 (128. S.)
- SDS-PAGE + Protein-Bestimmung, 25.10.19 H7417.4735 (133. S.)

Für die Identitätsprüfung mittels SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese wurden aus den vorgelegten Elektropherogrammen spezifische Banden ausgewählt, die eine Unterscheidung der drei Pilzlyophilisate von Candida albicans, Mucor racemosus und Penicillium chrysogenum erlauben. Die Repräsentativität wurde durch die bereits vorgelegten Elektropherogramme bzw. die ermittelten Molekülmassen der charakteristischen Bruchstücke für eine größere Chargenanzahl belegt (vgl. auch Berichte H7417.4331, H7417.4334 und H7417.4335).

Weiterhin wurde nach den Ursachen für die unterschiedlichen Proteingehalte, die von beiden Laboren ermittelt wurden, gesucht. Dies ist insbesondere in einer anderen Auswertemethode und in dem Einsatz unterschiedlicher Geräte begründet. Mit beiden Methoden wurden jedoch vergleichbare Kalibrierkurven erhalten, sodass die Richtigkeit der Methode bestätigt werden konnte.

Folgende Unterlagen fehlen noch und werden auf der kommenden Sitzung vorgelegt:
- Ergebnisse der Überprüfung der Wiederfindungsrate der Mykotoxin-Bestimmung gemäß H7417.4550 an den Matrices der drei Lyophilisate mit dem neuen Multikomponenten-Standard für Mykotoxine.

- Ergebnisse, die u. a. auch die Einhaltung der Aflatoxin-Grenzwerte gemäß AflatoxinVerbotsVO belegen (Bisher liegen für die neue Methode nur Ergebnisse mit einem fehlerhaften Aflatoxin-Standard vor).

7. Vorschläge zu bestehenden Monographien des Deutschen Homöopathischen Arzneibuchs

7.1 Allgemeines
-
7.2 Monographien
7.2.1 Acidum silicicum (Silicea)
- Änderungsantrag (Ersatz HF bei Gehaltsbestimmung), 01.05.20 H7417.4843 (135. S.)

Um den Einsatz der toxischen Flusssäure zu vermeiden, wird, ähnlich wie bei dem Änderungsantrag der HAB-Monographie „Quarz“ (Ersetzen der Reinheitsprüfung „Mit Flusssäure nicht flüchtige Verunreinigungen“, (s. auch TOP 7.2.10) beantragt, bei der Ausgangssubstanz von Acidum silicicum (gefälltes Siliciumdioxid gemäß DAB), die vorgeschriebene Gehaltsbestimmung durch eine andere Methode zu ersetzen. Bei der derzeitigen Gehaltsbestimmung wird die bei der Reinheitsprüfung „Glühverlust“ erhaltene ausgeglühte Substanz mit konzentrierter Schwefelsäure und mit Flusssäure in zwei Schritten abgeraucht und dann der verbliebene, nichtflüchtige Rest bei 900 °C geglüht und gravimetrisch bestimmt.
Es stellt sich die Frage, ob bisher mit dieser Untersuchung Verunreinigungen in nennenswerten Mengen ermittelt wurden, welcher Art diese Verunreinigungen sind, und ob dies den Einsatz der toxischen Flusssäure und die aufwendige Prüfung im Labor rechtfertigt, Daher wurde beschlossen, dass alle Ausschussmitglieder, die gefällte Kieselsäure im Programm haben, ihre Chargendaten zum Glühverlust, Glührückstand und Gehalt einreichen. Parallel wird eine Vergleichsmessung verschiedener Substanzchargen mittels Röntgenfluoreszenzanalyse durchgeführt.
Die Ergebnisse werden auf der kommenden Sitzung besprochen. Abhängig von den erhaltenen Ergebnissen erfolgt eine Einbeziehung des Ausschusses „Pharmazeutische Chemie“ für eine Änderung der Gehaltsbestimmung der Substanz in der DAB-Monographie.

7.2.2 Capsella bursa-pastoris (Thlaspi bursa-pastoris)
- Änderungsantrag (rel. Dichte + DC-Kasten), 16.10.19 H7417.4725 (133. S.)
- Überprüfung der Spezifikationen + des DC Kastens, 18.02.20 H7417.4802 (134. S.)
- Überarbeiteter Entwurf, 09.03.20 H7417.4812 (134. S.)
- Ergebnisbericht, 02.04.20 H7417.4844 (135. S.)
- Entwurf, Juni 2020 H7417.4848 (135. S.)

Die noch ausstehende Rückmeldung zu dem DC-Kasten und den Spezifikationen liegt zwischenzeitlich vor (vgl. H7417.4844) und die auf der 134. Sitzung besprochenen Änderungen sind in den Entwurf H7417.4848 eingearbeitet worden. Dieser Entwurf wird im Bundesanzeiger angehört.

7.2.3 Conium maculatum (Conium)
- Überarbeitung der DC-Methode, 20.06.17 H7417.4142 (126. S.)
- Chargendaten + DC nach HAB, 20.02.18 H7417.4322 (128. S.)
- Überarbeitung der DC-Methode, 07.03.18 H7417.4349 (128. S.)
- Chargendaten, 28.06.18 H7417.4385 (130. S.)
- DC-Bericht, 13.02.19 H7417.4607 (131. S.)
- Präsentation zur Überarbeitung der DC-Methode, 03.07.19 H7417.4680 (132. S.)
- Vorschlag für Identitätsprüfung mittels DC, 23.07.19 H7417.4690 (133. S.)
- Recherche zum Auftrag von Coniin bei der DC-Methode, 18.09.19 H7417.4687 (133. S.)
- Zwischenbericht der DC-Untersuchung, 05.11.19 H7417.4751 (133. S.)
- Daten für Urtinktur-Charge 19-F02150, 07.01.20 H7417.4800 (135. S.)
- DC-Bericht, 09.03.20 H7417.4817 (135. S.)
- DC-Bericht, 25.02.20 H7417.4819 (135. S.)

Die DC-Methode gemäß H7417.4690 ist mit frisch hergestellten und gelagerten Urtinkturen überprüft worden. Beide Labore erhielten inhomogene Chromatogramme. Dabei erschien in den meisten Urtinkturen eine Zone im oberen Drittel der DC-Platte unterhalb von Papaverinhydrochlorid; bei einigen Urtinkturen trat eine Zone auf Höhe von Coniin (am Übergang vom unteren zum mittleren Drittel) auf und bei einer Urtinktur traten beide Zonen auf. Weiterhin wurde festgestellt, dass Coniin in gelagerter Referenzlösung stabil ist. Auch einige bei Raumtemperatur bzw. im Kühlschrank gelagerte Urtinkturen führten zu keiner Änderung des Zonenbildes.

Der Ausschuss spricht sich trotz uneinheitlicher DC-Bilder dafür aus die DC-Methode auf Alkaloide beizubehalten.

Bei der Urtinktur-Charge 623944, welche die Zone auf Höhe des Coniins und die Zone unterhalb von Papaverinhydrochlorid aufweist, werden noch die Chargendaten zum Ausgangsmaterial und zur Eingangsanalytik der Urtinktur vorgelegt, um sicherzustellen, dass es sich nicht um Ausgangsmaterial handelt, das Beimengungen von Früchten enthält.

Da in den meisten Urtinkturen eine Zone im oberen Drittel unterhalb von Papaverinhydrochlorid auftritt, soll herausgefunden werden, um welches Alkaloid es sich handelt. Zusätzlich soll überprüft werden, ob es sich bei der Zone auf Höhe von Coniin, tatsächlich um Coniin handelt. Hierzu wird mit den Urtinktur-Chargen 623944 und 576800 die DC-Methode gemäß H7417.4690 durchgeführt, wobei die beiden Proben mehrmals aufgetragen werden. Die Zone der nicht besprühten Bande der Probe 623944 wird in Höhe von Coniin abgekratzt und gesammelt. Ebenso wird mit der Zone der nicht besprühten Bande der Probe 576800 unterhalb von Papaverinhydrochlorid verfahren. Anschließend werden die Proben mittels Massenspektrometrie identifiziert.

7.2.4 Dioscorea villosa
- Antrag auf Überprüfung der DC-Beschreibung, 16.02.17 H7417.4088 (126. S.)
- DCs + Überprüfung rel. Dichte + TR, 30.06.2017 H7417.4160 (127. S.)
- Vorschlag DC-Kasten, Überprüfung rel. Dichte + TR, 22.08.17 H7417.4157 (127. S.)
- Überprüfung rel. Dichte + TR, 18.10.17 H7417.4185 (127. S.)
- Methoden-Vorschlag für die DC, 18.12.17 H7417.4270 (128. S.)
- DC-Bericht, 16.02.18 H7417.4316 (128. S.)
- DC-Bericht, 26.02.18 H7417.4338 (128. S.)
- Alternative DC-Methode + DC-Kasten, 28.02.18 H7417.4343 (128. S.)
- DC-Überprüfung (TLC + HPTLC), 02.08.18 H7417.4394 (130. S.)
- DC-Bericht, 02.10.18 H7417.4477 (130. S.)
- Vergleichende DC-Überprüfung entspr. -4343, 16.01.19 H7417.4574 (131. S.)
- DC-Überprüfung entspr. Methode -4338, S. 24, 06.02.19 H7417.4596 (131. S.)
- DC-Kästen für Steroid-DC entspr. Methode -4596, 01.03.19 H7417.4623 (132. S.)
- Überarbeiteter Entwurf, Mai 2019 H7417.4646 (132. S.)
- DC-Methode auf Steroide entspr. -4596, 15.10.19 H7417.4714 (133. S.)
- Steroid-DC (HPTLC/TLC) entspr. -4596, 28.10.19 H7417.4732 (133. S.)
- Überarbeiteter Entwurf, 17.10.19 H7417.4719 (133. S.)
- Wiederholung der DC-Methode entspr. -4732, 12.03.20 H7417.4818 (134. S.)
- Entwurf, Juni 2020 H7417.4849 (135. S.)

Es wird Rückmeldung gegeben, ob die Auftragemengen bei der DC-Methode unter TLC-Bedingungen entsprechend Entwurf H7417.4849 beibehalten werden können.

Der Entwurf wird wie folgt geändert:
- Unter „Detektion“ wird die Standardformulierung verwendet und die Angabe „mit Auf- und Durchlicht“ gestrichen.
- Unter „Ergebnis“ wird der Satz wie folgt korrigiert: “Im Chromatogramm der Untersuchungslösung sind die Zonen auf Höhe des Diosgenins und die darunterliegende blaugraue Zone nicht immer getrennt.“

Mit diesen Änderungen wird der Entwurf im Bundesanzeiger angehört.

7.2.5 Helleborus niger
- Protoanemoninbestimmung, 07.06.18 H7417.4376 (129. S.)
- Protoanemoningehalte in wässr. Urtinkturen (V. 34c), 08.05.18 H7417.4364 (129. S.)
- Chargendaten + DCs (HPTLC), 16.07.18 H7417.4396 (130. S.)
- Vorschlag für die Drogenbeschreibung, 02.08.18 H7417.4397 (130. S.)
- Ergänzte Angaben zu Ausgangsmaterial + Urtinkturen; Fotodokumentation
für Änderung der Drogenbeschreibung, 03.01.19 H7417.4541 (131. S.)
- Validierung der Gehaltsbestimmung, 04.02.19 H7417.4595 (131. S.)
- Ergänzende Angaben zu den Urtinkturen, 20.02.19 H7417.4613 (131. S.)
- Chargendaten, 08.05.19 H7417.4642 (132. S.)
- Überarbeiteter Entwurf, Mai 2019 H7417.4650 (132. S.)
- Validierung Protoanemoninbestimmung für Droge, 05.06.20 H7417.4846 (135. S.)

Untersuchungen zur Validierung der HPLC-Methode für die Protoanemonin-Bestimmung in der Droge ergaben deutliche Abweichungen bei den Gehaltswerten zwischen der ersten und zweiten Messserie (jeweils durchgeführt durch zwei Laboranten an zwei unterschiedlichen HPLC-Geräten). Als Ursachen werden eine Inhomogenität der Droge bzw. ein Einfluss der Dauer und des Grades der Zerkleinerung bzw. eine Wärmeentwicklung bei der Zerkleinerung vermutet. Die Fortsetzung der Untersuchungen war aufgrund des Fehlens einer ausreichenden Drogenmenge nicht möglich.
Sofern eine ausreichende Drogenmenge zur Verfügung gestellt wird, werden die Arbeiten zur Validierung fortgesetzt. Dabei soll wie folgt vorgegangen werden:
Zunächst wird die generelle Eignung der Bestimmungsmethode für die Droge an der Untersuchungslösung der Droge überprüft.
Erst in einem zweiten Schritt wird der Zerkleinerungs- und Homogenisierungsschritt der Droge mit in die Validierung einbezogen.

7.2.6 Humulus lupulus (Lupulus)
- Änderungsantrag zur Detektion bei der DC, 22.02.18 H7417.4328 (128. S.)
- Änderungsantrag zur Detektion bei der DC, 07.03.18 H7417.4353 (128. S.)
- Anlage 1, Änderungsantrag (DCs HAB-Methode) H7417.4353_Anlage1 (129. S.)
- Anlage 2, Änderungsantrag (DCs Alternativmethode) H7417.4353_Anlage2 (129. S.)
- Chargendokumentation (für DC-Untersuchung), 12.09.18 H7417.4429 (130. S.)
- Überprüfung der DC-Methode entspr. -4328, 24.09.18 H7417.4447 (130. S.)
- Überprüfung der DC-Methode entspr. -4328, 28.09.18 H7417.4470 (130. S.)
- Rückmeldung zum Sprühreagenz, 20.02.19 H7417.4614 (131. S.)
- Chargendokumentation für die DC-Überprüfung, 27.03.19 H7417.4625 (132. S.)
- DC-Überprüfung mit verd. Molybdat-Wolframat-Reagenz R H7417.4678 (132. S.)
- Suche 2. Referenz + Übersicht von DCs, 14.10.19 H7417.4716 (133. S.)
- DCs aus Stabi-Untersuchungen + Chargendaten, 28.10.19 H7417.4738 (133. S.)
- DC mit Sudanorange inkl. DC-Kasten, 27.11.19 H7417.4798 (134. S.)
- DC-Bericht, 03.03.20 H7417.4808 (134. S.)
- Überprüfung der Spezifikationen, 01.05.20 H7417.4833 (135. S.)
- Entwurf, Juni 2020 H7417.4850 (135. S.)

Da in der überarbeiteten DC-Methode noch die HPTLC fehlt, wird die DC unter HPTLC-Bedingungen, wenn möglich bis spätestens Ende September, durchgeführt. Hierfür werden die bereits für die DC-Untersuchungen eingesetzten Urtinkturen zur Verfügung gestellt. Es wird auch noch einmal überprüft, ob die blau fluoreszierende Zone oberhalb von Sudanorange vorhanden ist. Wenn dies zutrifft, wird diese Zone im DC-Kasten wie folgt aufgenommen: „(1 blau fluoreszierende Zone kann vorhanden sein)“.
Aufgrund der vielen verschiedenen Varietäten von Humulus lupulus wird in diesem besonderen Fall die Angabe einer Kann-Zone als gerechtfertigt angesehen, sofern die Zone in einer repräsentativen Anzahl von Urtinkturen immer deutlich sichtbar auftritt.
Wenn HPTLC- und TLC-Chromatogramme übereinstimmen und die Rückmeldung zu den Spezifikationen gemäß Dokument H7417.4850 vorliegt, wird der Entwurf, ergänzt um die HPTLC-Bedingungen, im Bundesanzeiger angehört.

7.2.7 Okoubaka aubrevillei (Okoubaka)
- Änderungsantrag, 15.06.20 H7417.4855 (135. S.)

Dem Änderungsantrag wird stattgegeben.
Aufgrund der vorgelegten Chargendaten werden die Spezifikationen wie folgt geändert:
- Aschegehalt: höchstens 6% (vorher: höchstens 5%)
- Trockenrückstand: mindestens 0,3% (vorher: 0,4%)

Weiterhin werden folgende Änderungen in der Monographie vorgenommen:
- Streichung des Geruchs
- Aufnahme eines DC-Kastens entsprechend des Vorschlags in H7417.4855

Die entsprechend geänderte Monographie wird im Bundesanzeiger angehört.

7.2.8 Peumus boldus (Boldo)
- Rückmeldung zum Säulenmaterial, 12.11.19 H7417.4814 (134. S.)
- Überarbeiteter Entwurf, 09.03.20 H7417.4815 (134. S.)
- Info zur DC-Methode, 01.05.20 H7417.4834 (135. S.)
- Entwurf, Juni 2020 H7417.4851 (135. S.)

Eine Anpassung der DC-Methode an die Ph.-Eur.-Monographie „Boldoblätter“ ist nicht erforderlich, da mit der DC-Methode nach HAB vergleichbar gute Ergebnisse wie mit der
Ph.-Eur.-Methode erzielt wurden (vgl. auch H7417.4834).
Da für die DC-Methode der DC-Kasten fehlt, wird dieser noch erstellt.
Der Entwurf wird mit den bereits auf der letzten Sitzung besprochenen Änderungen (s. auch H7417.4851) und dem ergänzten DC-Kasten im Bundesanzeiger angehört.

7.2.9 Phytolacca americana e baccis (Phytolacca e baccis)
- Überprüfung Monographie (Chargenwerte inkl. Änderungsvorschlag + DCs inkl. DC-Kasten), 21.11.18 H7417.4543 (131. S.)
- Überarbeiteter Entwurf, Mai 2019 H7417.4649 (132. S.)
- DC-Bericht und Chargendaten, 05.06.19 H7417.4656 (132. S.)
- DC-Überprüfung (TLC/HPTLC), 18.10.19 H7417.4721 (133. S.)
- DC-Überprüfung (TLC/HPTLC), 28.10.19 H7417.4739 (133. S.)
- Überarbeiteter Entwurf, 22.10.19 H7417.4730 (133. S.)
- DC-Bericht, 03.03.20 H7417.4809 (135. S.)

Aus der 133. Sitzung stand noch die Abstimmung zum DC-Kasten und die Überarbeitung des Monographie-Entwurfs H7417.4730 aus.
Hierfür sind DCs von weiteren Urtinktur-Chargen unterschiedlicher Herkunft (hauptsächlich aus Anbau, aber auch aus Ethanolkonserve) vorgelegt worden und diese mit den bereits vorliegenden DCs eines weiteren Herstellers verglichen worden.
Aufgrund der teilweise unterschiedlichen DCs hinsichtlich Farbe, Intensität und des Auftretens einer intensiven Zone auf Höhe von Phenazon bzw. unterhalb von Phenazon werden folgende Änderungen im DC-Kasten H7417.4730 vorgenommen:
- Ergänzung einer grünen Zone unterhalb von Phenazon (oberste Zeile im ersten Drittel der DC-Platte) als Kann-Zone
- Die Zone auf Höhe von Phenazon wird als „gelb bis gelbgrüne Zone“ beschrieben

Weiterhin wird der Entwurf H7417.4730 wie folgt geändert:
- Auftragemengen für Referenzlösung und Untersuchungslösung: TLC: 20 µl; HPTLC: 5 µl
- Laufstrecke: 10 cm bzw. 6 cm
- Detektion mit Anisaldehyd-Reagenz: „5 bis 10 min bei 100 bis 105 °C erhitzen.
Die Auswertung erfolgt innerhalb von 10 min im Tageslicht.“
- Streichung des Geruchs

Mit diesen Änderungen wird der Entwurf im Bundesanzeiger angehört.

7.2.10 Quarz
- Änderungsantrag zur Reinheitsprüfung, 05.03.20 H7417.4810 (134. S.)
- Wiederholung der Prüfung entspr. -4810, 22.06.20 H7417.4862 (135. S.)

Die Prüfung „Säurelösliche Verunreinigungen“ gemäß Änderungsantrag H7417.4810 als Ersatz für die Prüfung „Mit Flusssäure nicht flüchtige Verunreinigungen“ wurde durch ein weiteres Labor wiederholt. Die Werte für „Säurelösliche Verunreinigungen“ lagen bei beiden Laboren in der gleichen Größenordnung.
Bei der Prüfung „Säurelösliche Verunreinigungen“ werden weitgehend die gleichen metallischen Verunreinigungen (in erster Linie die Elemente Al, Ti, Fe, Mn sowie Na, K, Mg und Ca) erfasst wie bei der Prüfung „Mit Flusssäure nicht flüchtige Verunreinigungen”.
Bei einer Vergleichsmessung mittels Röntgenfluoreszenzanalyse konnten ebenfalls keine signifikanten Mengen an Begleitelementen nachgewiesen werden.
Der Ausschuss spricht sich daher für den Ersatz der Prüfung „Mit Flusssäure nicht flüchtige Verunreinigungen“ durch die Prüfung „Säurelösliche Verunreinigungen“ aus.

Für die Festlegung der Spezifikation wird die Prüfung auf säurelösliche Verunreinigungen an weiteren Chargen bzw. Rückstellmustern bis spätestens Ende September überprüft. Die Ergebnisse werden dem BfArM mitgeteilt und die Spezifikation im Umlaufverfahren abgestimmt. Es ist zu erwarten, dass die Spezifikation in einer vergleichbaren Größenordnung wie bei der jetzigen Prüfung, d. h. bei ≤ 1,0%, liegt.

Weiterhin wird das Tiegelmaterial bei der Prüfung des Glühverlustes der Substanz (bisher: Platintiegel) und der Gehaltsbestimmung der D1 (bisher: Porzellantiegel) vereinheitlicht (bei beiden Bestimmungen wird auf etwa 800°C erhitzt) und ein Porzellantiegel verwendet.
Mit diesen Änderungen wird der Entwurf im Bundesanzeiger angehört.
(PMN: Im HAB wird für die Substanz eine Gehaltsspezifikation angegeben, jedoch keine Gehaltsbestimmung beschrieben. Bei der Trit. D1 wird der Gehalt über den Glührückstand bestimmt.)

7.2.11 Stachys officinalis (Betonica)
- Änderungsantrag, 21.03.20 H7417.4825 (134. S.)
- Stellungnahme zum Änderungsantrag, 15.05.20 H7417.4845 (135. S.)
- Stellungnahme zum Änderungsantrag, 25.06.20 H7417.4866 (135. S.)
- DC-Bericht, 23.06.20 H7417.4865 (135. S.)

Der Änderungsantrag H7417.4825 (u. a. Streichung der nasschemischen Prüfung und Änderung der DC-Beschreibung) wird im Ausschuss grundsätzlich befürwortet.
Zwischenzeitlich wurde das DC-System mit verschiedenen Modifikationen der HAB-Methode (dabei u. a. auch einem Direktauftrag der Urtinktur) sowie zwei Flavonoid-Fließmittelvarianten und unterschiedlicher Probenaufarbeitung (nach HAB, mit Kieselgur-Kartusche, über eine C18-Säule und mittels Direktauftrag nach Einengen der Urtinktur) überprüft.

Zusätzlich wird noch eine Überprüfung der DC-Methode auf Flavonoide/Phenole und ätherische Öle auf Grundlage folgender Literaturstellen erfolgen:
(Bilušić Vundać V., Maleš Ž., Plazibat M., Golja P., Cetina-Čižmek B. HPTLC determination of flavonoids and phenolic acids in some Croatian Stachys taxa. JPC J. Planar Chromatogr. 2005;18:269–273. doi: 10.1556/JPC.18.2005.4.3. [CrossRef] [Google Scholar]
https://link.springer.com/content/pdf/10.1556/JPC.18.2005.4.3.pdf)

(Lazarević J.S., Đorđević A.S., Kitić D.V., Zlatković B.K., Stojanović G.S. Chemical composition and antimicrobial activity of the essential oil of Stachys officinalis (L.) Trevis. (Lamiaceae) Chem. Biodivers. 2013;10:1335–1349. doi: 10.1002/cbdv.201200332.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/cbdv.201200332?casa_token=S8hk6v5D11MAAAAA:q_b7hodvqbGgD89uxGVTWhfVu75KX8lf96mE7-KqIBFvSckrTyv3jc287SrseocVP1zltPnSpiYT).

Dabei soll, wenn möglich, die Urtinktur direkt aufgetragen werden.

7.2.12 Stibium arsenicosum (Antimonium arsenicosum)
- Änderungsantrag, Gehaltsspezifikation, 23.06.20 H7417.4864 (135. S.)

Da sich bei Einsatz von handelsüblichem Antimon(V)-oxid mit einer Spezifikation von
96,0‒104,0% (m/m) und einer Einwaage von 50% eine rechnerische Spanne des Antimon-Gehalts von 48,0‒52,0% ergibt, wird eine Änderung der Spezifikation auf 48,0‒52,0% (statt 49,0‒51,0%) vorgeschlagen. Dies wird mit Gehaltswerten einer größeren Anzahl von Chargen eines Herstellers belegt. Die Bestimmung wurde mittels Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass die Antimon-Bestimmung nicht ausreichend präzise ist, um den im HAB geforderten Spezifikationsbereich einzuhalten.
Vor einer Spezifikationsänderung werden Chargendaten weiterer Firmen eingereicht und, sofern möglich, weitere Chargen mittels AAS untersucht.

7.2.13 Syzygium cumini (Syzygium jambolanum)
- Änderungsantrag, 29.05.2020 H7417.4837 (135. S.)

Der Änderungsantrag zu den Spezifikationen für Droge (Asche, Fremde Bestandteile) und Urtinktur (relative Dichte, Trockenrückstand) sowie zum DC-Kasten wird überprüft und hierzu bis zur 136. Sitzung Rückmeldung gegeben sowie DCs eingereicht. Weiterhin wird bereits ein Entwurf basierend auf den vorgeschlagenen Änderungen erstellt.

8. Anhörungen im Bundesanzeiger

8.1 Bundesanzeiger AT 25.02.2020 B7, Bekanntmachung einer Mitteilung zum Homöopathischen Arzneibuch vom 29. Januar 2020
(Kommentierungsfrist: 27. April 2020)
H7417.4807 (134. S.)
- Kommentar zu Euphrasia ferm 33c, 09.04.2020 H7417.4847 (135. S.)

Im DC-Kasten ist bei den Referenzsubstanzen der Zeilenwechsel zwischen der Bezeichnung der Referenzsubstanz und der Beschreibung der Bande zu entfernen. Hierbei handelt es sich um eine redaktionelle Änderung, die in den Monographie-Entwurf, der der HAB-Kommission zur Verabschiedung vorgelegt wird, einzuarbeiten ist.

9. TOPs für die 136. Sitzung

Die unten genannten TOPs werden aufgrund der für die Telefonkonferenz nur begrenzt zur Verfügung stehenden Zeit und aufgrund eines bei einigen TOPs z. T. noch bestehenden größeren Diskussionsbedarfs bzw. noch fehlender Berichte vertagt und auf der 136. Sitzung besprochen.
Ein Ausschussmitglied bittet außerdem darum Croton tiglium auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung aufzunehmen. Der TOP ist hinsichtlich der Erarbeitung einer Gehaltsbestimmung auf Phorbolester mittels HPLC bereits in der Vergangenheit besprochen worden und konnte aufgrund des Fehlens arzneibuchkonformer Proben und mangelnder Kapazitäten nicht weiterbearbeitet werden.

Vorschläge zu bestehenden Monographien des HAB
- Croton tiglium
- Euphrasia 3c (Euphrasia officinalis 3c)
- Hamamelis virginiana, ethanol. Decoctum (Hamamelis, ethanol. Decoctum)
- Nerium oleander (Oleander)
- Pilocarpus (Jaborandi)
- Solanum dulcamara (Dulcamara)
- Solanum nigrum

10. Termine

Ausschuss Analytik:
136. Sitzung: Mo 2. November (ab 12:30) und Di 3. November 2020 (bis 15:00) (sofern die Sitzung als „face-to-face-Meeting“ stattfindet)

24. Sitzung HOM WP: Mi 14. und Do 15. Oktober 2020

Der Vorsitzende dankt den Teilnehmenden und schließt die Telefonkonferenz um 18:30 Uhr.