BfArM - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

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Hier werden häufig gestellte Fragen zu Kinderstudien beantwortet.

Was ist bei Studien mit Kindern zu berücksichtigen?

Das AMG sieht besondere Schutzvorschriften für Minderjährige in Klinischen Prüfungen vor. Für alle Minderjährige gelten dabei die Vorgaben in §40 Abs. 4 AMG, für minderjährige Patienten sind zusätzlich die Vorschriften in §41 Abs. 2 AMG zu beachten.

Sind besondere Unterlagen für klinische Prüfungen mit Kindern vorzulegen?

Nach §40 Abs. 4 Ziffer 2 darf eine klinische Prüfung an Minderjährigen nur durchgeführt werden, wenn die klinische Prüfung an Erwachsenen oder andere Forschungsmethoden nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft keine ausreichenden Prüfergebnisse erwarten lassen.

Nach §40 Abs. 4 Ziffer 4 AMG darf eine klinische Prüfung an Minderjährigen nur durchgeführt werden, wenn sie für die betroffene Person mit möglichst wenig Belastungen und anderen vorhersehbaren Risiken verbunden ist. Sowohl der Belastungsgrad als auch die Risikoschwelle muss im Prüfplan eigens definiert und vom Prüfer ständig überprüft werden. Zusätzlich muss im Prüfplan beschrieben sein, wie der Belastungsgrad und die Risikoschwelle ständig vom Prüfer kontrolliert werden.

Wir empfehlen, bereits im Anschreiben zu beschreiben, wie diese Vorschriften beachtet werden.

Wie häufig werden zurzeit klinische Prüfungen an Kindern zur Genehmigung beim BfArM vorgelegt?

Derzeit werden ca. 6% aller klinischen Prüfungen in Deutschland, welche beim BfArM genehmigt wurden, an Minderjährigen durchgeführt. Am häufigsten werden dabei klinische Prüfungen an Minderjährige in den Bereichen Neurologie und Psychiatrie, Respirationstrakt sowie Gastroenterologie durchgeführt.

Gesamtübersicht der eingereichte Genehmigungsanträge zu klinische Prüfungen an Minderjährigen 2004 bis 2006:

200420052006
Gesamt27310931249
davon Kinderstudien197065
Prozent (%)6,66,15,0

Verteilung der Genehmigungsanträge zu klinischen Prüfungen an Minderjährigen nach Indikationsgebiet:

IndikationsgebietProzentuale Verteilung
Anästhesiologie, Algesiologie2,2%
Antiinfektiva8,8%
Augen2,9%
Endokrinologie9,6%
Gastroenterologie 14,0%
Haut12,5%
HNO1,5%
Herz-Kreislauf7,3%
Neurologie und Psychiatrie16,1%
Onkologie, Immunologie, Blut (FG)7,3%
Respirationstrakt14,7%
Rheumatologie und Radiologie2,2%