Sichere Verarbeitungsumgebung
Wozu dienen sichere Verarbeitungsumgebungen?
Sichere Verarbeitungsumgebungen, auch bekannt als Secure Processing Environments (SPEs), sind speziell entwickelte informationstechnische und organisatorische Infrastrukturen, die den sicheren Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten ermöglichen. Sie sind ein zentraler Bestandteil der europäischen und nationalen Bemühungen, Datenschutz und Datensicherheit in der Gesundheitsdatennutzung zu gewährleisten.
Ziele von SPEs
- Schutz sensibler Daten: Erhöhung der Sicherheit von Gesundheitsdaten, da Gesundheitsdaten in einem SPE bleiben und nicht übertragen werden.
- Kontrollierte Datennutzung: Begrenzung der Datenverarbeitung auf das für das jeweilige Projekt notwendige Maß.
- Datensouveränität: Verhinderung unautorisierter Kopien, Änderungen und Weitergabe der Daten.
Nationale und europäische Verankerung der sicheren Verarbeitungsumgebung
- Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG):
Im GDNG (§3 und §4) wird die Verwendung sicherer Verarbeitungsumgebungen explizit vorgeschrieben. Diese Umgebungen dienen dazu, die zu nutzenden Daten aus verschiedenen Quellen zu verknüpfen und für Forschungsvorhaben bereitzustellen. - TEHDAS2:
Im Rahmen von TEHDAS2 entwickelt die Datenzugangs- und Koordinierungsstelle gemeinsam mit europäischen Partnern Richtlinien und technische Spezifikationen für SPEs, um eine harmonisierte Nutzung in ganz Europa zu gewährleisten. - EHDS-Verordnung:
Die SPEs sind zentral für die Umsetzung der EHDS-Verordnung und garantieren, dass die grenzüberschreitende Datennutzung sicher und datenschutzkonform erfolgt.