ICD-11
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 11. Revision
11. Revision der ICD der WHO (ICD-11)
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Die ICD dient weltweit zur Verschlüsselung von Diagnosen. An der Pflege und Weiterentwicklung dieser und anderer Klassifikationen der WHO beteiligt sich als WHO-Kooperationszentrum für das System Internationaler Klassifikationen auch das BfArM. Parallel zur Weiterentwicklung der ICD-10 wurde seit 2007 in internationaler Entwicklungsarbeit an einer grundlegenden 11. Revision (ICD-11) gearbeitet. An diesen Arbeiten war bereits das DIMDI vor der Zusammenlegung mit dem BfArM intensiv beteiligt.
Ziele der 11. Revision
Wesentliche Gründe für eine Revision der ICD waren der Wunsch, spezielle Sachverhalte differenzierter als bisher verschlüsseln zu können, und die Notwendigkeit, die ICD den Bedürfnissen digitalisierter Gesundheitssysteme anzupassen.
Transparenter Revisionsprozess
Die neuartige Architektur verleiht der ICD-11 große Flexibilität. Die damit einhergehende erhöhte Komplexität stellt aber gleichzeitig eine Herausforderung für die Anwenderländer dar.
Das DIMDI war als WHO-Kooperationszentrum für Deutschland an der Weiterentwicklung der ICD-11 intensiv beteiligt und nutzte dabei seine langjährige Erfahrung mit der Modifikation, Pflege und Anwendung der ICD-10. Gemeinsam mit Australien leitete das DIMDI die sog. "Joint Task Force", die die WHO zu den Anwendungsbereichen Mortalität und Morbidität beriet und entsprechende Entscheidungen vorbereitete. So konnten viele für Deutschland als wichtig erachtete Aspekte bereits in der Entwicklungsphase eingebracht und berücksichtigt werden.
Ebenso haben sich deutsche Experten und Interessengruppen an Feldversuchen, Testung sowie Kommentierung der ICD-11 Beta Draft beteiligt. Dadurch wurde sichergestellt, dass nationale Anforderungen an die ICD-11 so gut wie möglich berücksichtigt wurden.
Feldtests zum ICD-11 Beta Draft in Deutschland und Abschlussbericht
Aspekte der Einführung für Deutschland
Aufgrund des vielseitigen Einsatzes der ICD-10 im deutschen Gesundheitswesen ist ein zukünftiger Einsatz der ICD-11 Gegenstand umfangreicher Beratungen. Die ICD-10 der WHO wird in Deutschland für die Kodierung der Todesursachen und für die internationale Todesursachenstatistik eingesetzt (Mortalitätskodierung). Als modifizierte ICD-10-GM (German Modification) dient sie in vielen Anwendungssystemen der Morbiditätskodierung. Viele etablierte Prozesse basieren auf der ICD-10-GM: z.B. Abrechnung stationärer und ambulanter Leistungen, morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich, Qualitätssicherung, Epidemiologie und Statistik.
Nutzungsbedingungen und Lizenzvereinbarungen
Die WHO hat die ICD-11 und die ICD-11-Software entwickelt und behält alle Rechte an diesen. Die Nutzung der ICD-11 und der ICD-11-Software werden durch die Nutzungsbedingungen und Lizenzvereinbarungen der WHO geregelt. Diese sind auf der Webseite der WHO einsehbar.
Weitere Informationen
Opening remarks at the Tokyo ICD-11 revision conference
WHO-Film zur ICD-11 auf Youtube
ICD-11 - Anpassung der ICD an das 21. Jahrhundert
Terminologien, Nomenklaturen und Klassifikationen
ICD‑11: an international classification of diseases for the twenty‑first century
ICD-11 extension codes support detailed clinical abstraction and comprehensive classification