EU-Projekte
Subgroup of Semantics
Die Subgroup on Semantics arbeitet dem Netzwerk für elektronische Gesundheitsdienste (eHealth Network) zu, einer freiwilligen Plattform der für den Austausch von Gesundheitsdaten zuständigen nationalen Behörden. Die Subgroup on Semantics berät das eHealth Network zur strategischen Entwicklung von Kodesystemen in Europa und bereitet Vorschläge zur semantischen Interoperabilität und Standardisierung in Europa vor, um den grenzüberschreitenden Datenaustausch von Gesundheitsdaten voranzubringen. Das BfArM bringt Standpunkte aus Deutschland ein und stimmt diese auf europäischer Ebene ab (siehe SGB V § 219d Abs. 6).
Europäische Kommission - Elektronische Gesundheitsdienste (eHealth)
eHDSI
eHDSI steht für eHealth Digital Service Infrastructure und unterstützt den grenzüberschreitenden Austausch von Gesundheitsdaten in Europa, insbesondere für die Patienten-Kurzakte und das elektronische Rezept. In das Vorläuferprojekt epSOS (European Patient Smart Open Services) war das DIMDI als Experte für semantische Interoperabilität eingebunden. Bürgerinnen und Bürger in Europa sollen jederzeit auf ihre Gesundheitsdaten zurückgreifen kommen, wenn sie in Europa unterwegs sind. eHDSI baut die Infrastruktur auf, damit personenbezogenen Gesundheitsdaten sicher und interoperabel zwischen EU-Ländern ausgetauscht werden können. Das BfArM legt gemeinsam mit den anderen europäischen Ländern und in Abstimmung mit den in Deutschland beteiligten Organisationen die semantischen Bausteine für den grenzüberschreitenden Datenaustausch fest und unterstützt, dass Daten kodiert und damit sprachunabhängig bereitgestellt und ausgetauscht werden können (siehe SGB V § 219d Abs. 6).
eHDSI - Master Value Sets Catalogue (MVC)
X-eHealth
Das Projekt X-eHealth unterstützt das Voranbringen der Infrastruktur für den grenzüberschreitenden Austausch von Gesundheitsdaten in Europa. Für den Austausch von Daten im Bereich Labor, für medizinische Bilder, für Krankenhaus-Entlassberichte und für die Dokumentation Seltener Erkrankungen in der EU wird ein gemeinsamer Weg ausgelotet und eine Umsetzung in der eHealth Digital Service Infrastructure (eHDSI) vorbereitet. Das BfArM bringt hier seine semantische Expertise ein und kann so diese Entwicklungen frühzeitig begleiten und Ergebnisse auch in Prozesse in Deutschland einfließen lassen.
X-eHealth - Exchanging Electronic Health Records in a common framework
Xt-EHR
Die Xt-EHR Joint Action unterstützt das Engagement der Europäischen Kommission für ein "Europa, das fit ist für das digitale Zeitalter" und die Ziele des EU4Health-Programms zur Stärkung der Gesundheitssysteme in den Mitgliedsländern. In Xt-EHR arbeiten mehr als 50 Partnerorganisationen aus 26 Europäischen Ländern zusammen, um die Anforderungen, technischen Spezifikationen und Umsetzungsleitlinien zu beschreiben, welche die Interoperabilität und den elektronischen Austausch von Gesundheitsdatensätzen zwischen den EU-Mitgliedstaaten verbessern. Die Joint Action ebnet den Weg für die Verordnung zur Umsetzung des Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS – European Health Data Space) bezüglich der Erhebung und dem Austausch von Primärdaten in der elektronischen Patientenakte in Europa. In Xt-EHR werden beispielsweise die Rahmenbedingungen für die Harmonisierung und den Austausch von Daten für die sogenannten Prioritätskategorien (EHDS Verordnung, Artikel 5), die elektronische Patientenkurzakte, das eRezept, elektronische Laborbefunde und Bilddaten sowie Krankenhausentlassberichte beschrieben. gematik GmbH und BfArM sind in der Joint Action verantwortlich für das Arbeitspaket 2 "Dissemination" und koordinieren für Deutschland die Beteiligung der Stakeholder und die Entgegennahme von Anforderungen zu den zu erarbeitenden Spezifikationen.
Mehr Informationen: Xt-EHR - Extended EHR@EU Data Space for Primary Use
RD-Action
Das EU-Projekt Rare Disease Action (RD-Action) zielte darauf ab, einen einheitlichen europäischen Ansatz zu schaffen, um den Herausforderungen im Bereich der Seltenen Erkrankungen begegnen zu können.
Mehr Informationen zum RD-Action Projekt auf der BfArM-Website
RD-CODE
Das EU-Projekt RD-CODE (Rare Disease Code) hatte die Implementierung von Orpha-Kennummern (ORPHAcodes) zur Kodierung von Seltenen Erkrankungen in die nationalen Kodiersysteme von vier europäischen Ländern zum Ziel. Das BfArM war im Rahmen des Arbeitspaketes 5 beratend an der Prozessbegleitung beteiligt.
Mehr Informationen zum RD-Code Projekt auf der BfArM-Website
OD4RD2
Das von der Europäischen Union geförderte Projekt OD4RD2 (Orphanet Data for Rare Diseases) baut auf der spezifischen Expertise von Orphanet und auf dem Vorläuferprojekt OD4RD1 (Januar 2022- März 2023) auf. Inhaltlich hat das Projekt das Ziel, die Generierung von standardisierten, interoperablen Daten zu Seltenen Erkrankungen (SE) durch die Pflege und Weiterentwicklung der Orphanet-Nomenklatur und durch ihre Implementierung in Expertenzentren (Krankenhäusern, die auf Seltene Erkrankungen spezialisiert sind) voranzutreiben. Dies soll zur Vereinheitlichung der Datenerhebung in den verschiedenen Anwendungsbereichen (Register, elektronische Akten etc.) und –regionen beitragen.
Das BfArM hat, wie im Vorprojekt OD4RD1, die Leitung für das Arbeitspaket 4 übernommen (Work Package 4: „Consolidate and Expand national Orphanet nomenclature hubs“) und wird dabei vom Karolinska University Hospital, Schweden unterstützt. In diesem Arbeitspaket wird der Ausbau von nationalen Orphanet-Kontaktstellen vorangetrieben, die als Anlaufstellen für die Unterstützung der ORPHAcode-Implementierung fungieren. Weitere Aufgaben der Orphanet-Kontaktstellen liegen in der Schulung zur ORPHAcode-Nutzung und der Aufklärung über ihre Vorteile bei politischen Entscheidungstragenden und Anwendenden, die im Gesundheitssystem für SE-Betroffene tätig sind.
Flyer Orphanet National Hub Deutschland
JARDIN
Eine Joint Action zur Integration der ERNs in die nationalen Gesundheitssysteme
Das EU-Projekt JARDIN ist eine aus dem Förderprogramm EU4Health ko-finanzierte Gemeinsame Maßnahme der EU-Mitgliedstaaten (Joint Action). Sie hat zum Ziel, die seit dem Jahr 2017 EU-weit etablierten Europäischen Referenznetzwerke (ERNs) für Seltene und hochkomplexe Erkrankungen besser in die nationalen Gesundheitssysteme der EU-Mitgliedstaaten zu integrieren. Mit einem internationalen Konsortium von 60 Partnerorganisationen aus 29 Ländern wird in JARDIN gemeinsam daran gearbeitet, die in den ERNs vorhandenen Kompetenzen zur spezialisierten Versorgung von Menschen mit Seltenen und hochkomplexen Erkrankungen besser für die Betroffenen zugänglich zu machen. Vertreterinnen und Vertreter nationaler Gesundheitsbehörden, Expertinnen und Experten für Seltene Erkrankungen und Patientenorganisationen arbeiten eng zusammen, um Empfehlungen und Umsetzungspiloten zu Patientenpfaden, nationalen Referenznetzen und Datenmanagement für Seltene Erkrankungen zu erarbeiten, sowie Erfahrungswerte zu bewährten Praktiken auszutauschen.
Deutschland beteiligt sich an JARDIN mit einem multidisziplinären Konsortium. Neben dem Bundesgesundheitsministerium als Konsortialleitung umfasst dieses die Geschäftsstelle des Nationalen Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE e.V.) sowie die Zentren für Seltene Erkrankungen der Universitätskliniken Frankfurt/Main, Heidelberg, Tübingen und Würzburg.
Für Deutschland bietet sich im Rahmen von JARDIN die einmalige Chance, den Ausbau der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung aktiv mitzugestalten, seine Expertise im Bereich der Seltenen Erkrankungen einzubringen und die Etablierung von interoperablen Prozessen und Standards zu fördern.