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Was bedeuten runde Klammern bei Diagnoseangaben?

Thema: Runde Klammern

seit ICD-10-SGB-V 1.3

Runde Klammern, sog. "non-specific modifier" umschließen Textergänzungen, die vorliegen, aber auch fehlen können. Das Fehlen der durch die runden Klammern eingeschlossenen textlichen Information ändert die Verschlüsselung nicht.

Dies gilt in der ICD-10-GM für Angaben in Klassentiteln, Inklusiva und Exklusiva.

Dies soll an folgendem Beispiel erläutert werden:

M62.2-   Ischämischer Muskelinfarkt (nichttraumatisch)
[0-9]       Nichttraumatisches Kompartmentsyndrom

Exkl.:  Traumatische Muskelischämie (T79.6-)
            Traumatisches Kompartmentsyndrom (T79.6-)
            Volkmann-Kontraktur [ischämische Muskelkontraktur] (T79.60)

Die traumatische Muskelischämie ist als Exklusivum ausgeschlossen und wird mit dem Kode T79.6- Traumatische Muskelischämie verschlüsselt. Mit dem Kode M62.2- wird also ein ischämischer Muskelinfarkt kodiert, der "anderer" als traumatischer, also "nichttraumatischer" Genese ist. Fehlt die spezifische textliche Information, dass es sich um einen "nichttraumatischen" ischämischen Muskelinfarkt handelt, wird somit dennoch mit M62.2- kodiert.

Daten zur Kodierfrage

Lfd. Nummer GM-1011 Bezugskode(s) Allgemein Gültigkeit seit ICD-10-SGB-V 1.3 Publikationsdatum 23. Juli 2020