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Schwangerschaft

Unter welchen Bedingungen können digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) als Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft abgegeben werden?

Eine Verordnung einer DiGA als Leistung bei Schwangerschaft und Mutterschaft ist unter anderem unter folgenden Bedingungen nicht zulässig:

  • Die DiGA umfasst ausschließlich Leistungen, die im Rahmen einer Schwangerschaftsvorsorge bereits Bestandteil einer bestehenden GKV-Leistung sind
  • Die DiGA umfasst Leistungen, die grundsätzlich keine GKV-Leistung darstellen (z. B. allgemeiner Kochkurs)
  • Die DiGA umfasst Leistungen, die keine schwangerschaftsbedingten Beschwerden adressieren

Soweit eine Anwendung ausschließlich eine oder mehrere der nachfolgenden Funktionen ohne weitere medizinische Zwecksetzung enthält, handelt es sich regelmäßig nicht um eine DiGA:

  • Allgemeine Wissensdatenbanken und Ratgeber
  • Kalender-/Erinnerungsfunktion für Behandlungstermine und andere wichtige Termine
  • Kochrezepte/Rezeptideen
  • Schwangerschaftswoche und Geburtstermin berechnen
  • Informationen zur jeweiligen Schwangerschaftswoche erhalten (Entwicklung bei Mutter und Kind)
  • Unterstützung bei der Feststellung persönlicher potentieller Risiken (wie z. B. Schilddrüsen-Unterfunktionen, vaginale Infektionen und Eisenmangel) über evaluierte diagnostische Kurztests und individuelle Empfehlungen, wie diese Risiken minimiert werden können ohne Anlass
  • NEM- & Medikamenten-Datenbank (Prüfung auf ausreichende Nährstoffversorgung/Embryotoxizität)
  • FAQ-Datenbank
  • Vorsorgehandbuch als E-Book in der App
  • Persönliche Analyse durch Expertenteam nach Ausfüllen eines Fragebogens mit individuellen Hinweisen zur positiven Einflussnahme auf den Verlauf der Schwangerschaft
  • Entspannungsmusik
  • Grußkartenversand nach Geburt
  • Unterstützung vor und nach der Geburt durch Geburtsvorbereitungs- und Elternkurs (Videos, Podcasts und Informationstexte)
  • „Digitales Hebammenwissen“, verifizierte Wissensquelle für Zweitmeinung
  • Geburtsvorbereitungskurs
  • Elternkurs
  • Entspannungs- und Atemübungen
  • Stresskurs zur interaktiven Begleitung verschiedener stressassoziierter Erkrankungen
  • Unterstützung der Schwangeren während und direkt nach der Schwangerschaft im Gewichtsmanagement
  • Pseudopersonalisierte Beratung und Unterstützung zu den Themen Ernährung, Bewegung und mentaler Gesundheit
  • Erfasste Vitaldaten können mit dem ärztlichen Betreuungsteam aktiv geteilt werden

Hinweis: Soweit einer der vorgenannten Funktionen im Zusammenhang mit dem therapeutischen Konzept der DiGA sowie deren medizinischen Zweckbestimmungen steht, spezifische schwangerschaftsbedingte Beschwerden adressiert und der Erreichung des positiven Versorgungeffektes dient, können diese ggf. Bestandteil einer potenziell erstattungsfähigen DiGA sein.