BfArM - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

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Arzneimitteltherapiesicherheit bei Hochrisikopatienten:
Wissenschaftler des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte erhalten Zuschlag für neues Forschungsprojekt

Nummer 01/14 vom 09.01.2014

Wissenschaftler des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) haben gemeinsam mit Ärzten am Institut für Hausarztmedizin und dem Klinischen Studienzentrum des Universitätsklinikums Bonn und dem Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement der Universität Erlangen-Nürnberg den Zuschlag für ein Versorgungsforschungsprojekt zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit bei alten Menschen erhalten.

Ziel ist es, neue Strategien für eine verbesserte Risikoaufklärung von Patienten mit hohem Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu entwickeln. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit insgesamt über 750.000 Euro.

Prof. Julia Stingl, Leiterin des neuen Forschungsbereichs im BfArM und Koordinatorin des Projektes "IDrug", freut sich über den Zuschlag:
"Mit dem neuen Verbundprojekt nimmt die BfArM-Forschung die Arzneimittelsicherheit für besonders gefährdete Patienten in den Blick. Hohes Alter, viele Medikamente gleichzeitig oder auch mehrere Erkrankungen – bei diesen Patienten und ihren Ärzten wollen wir das Bewusstsein für die Risiken von Arzneimitteln schärfen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen minimieren. Auf diese Weise kann das BfArM mit eigener unabhängiger Forschung einen weiteren wichtigen Beitrag für die Sicherheit im Verkehr befindlicher Arzneimittel leisten.“

Die Studie untersucht, ob eine individuell erstellte Risikoeinschätzung, die unter Einbeziehung der individuellen Situation des Patienten gegeben wird, einer generellen Risikoinformation, die solche patientenbezogene Besonderheiten nicht berücksichtigt, überlegen ist. Über 9 Monate wird beobachtet, inwieweit das Wissen um ein bestimmtes Risiko Auswirkungen auf die Häufigkeit von Arztbesuchen, Krankenhauseinweisungen, Medikationsänderungen und die Lebensqualität des Patienten hat.
In Zusammenarbeit mit Hausärzten, Klinischen Pharmakologen und Pharmakoökonomen nehmen Forscher des BfArM diese Fragestellungen der individualisierten Medizin in den Blick und untersuchen, welchen Nutzen individualspezifische Strategien in der Arzneimitteltherapie haben können.