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PharmNet.Bund: Online-Portal schafft Transparenz für Arzneimitteldaten

Nummer 02/24 vom 04.06.2024

PharmNet.Bund steht für die Datenrecherche und Datendarstellung zu Arzneimitteln in Deutschland. Das Angebot www.pharmnet-bund.de richtet sich an Fachkreise, pharmazeutische Unternehmen und Behörden; aber auch die Öffentlichkeit profitiert von frei zugänglichen Arzneimitteldaten. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), das die Seite pflegt und verantwortet, baut PharmNet.Bund nun in enger Zusammenarbeit insbesondere mit dem Paul-Ehrlich-Institut zum zentralen Portal für Fachanwendungen aus. Seit Ende Mai 2024 präsentiert sich das Portal in einem überarbeiteten Design.

Arzneimitteldaten der Bundesoberbehörden gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie werden in unterschiedlichen Kontexten genutzt und sind eine wichtige Grundlage für die Therapiesicherheit oder auch die Verbesserung der Versorgungssituation. Als behördenübergreifende Informations- und Antragsplattform vereint PharmNet.Bund all diese Bereiche und ist gleichzeitig ein Baustein der Verwaltungsdigitalisierung. Mit dem Relaunch durch das BfArM zeigt sich PharmNet.Bund nicht nur moderner, sondern wird auch im Leistungsumfang weiterwachsen.

Zentrale Einstiegsseite für Fachanwendungen

Schon jetzt können pharmazeutische Unternehmen über PharmNet.Bund Anträge für verschiedene Verfahren bei den Bundesoberbehörden elektronisch einreichen. Dazu gehören unter anderem Anträge auf Chargenprüfung, die Meldung aktiver Wirkstoffhersteller oder die Anzeige von Änderungen bei bestehenden Zulassungen. Weitere Fachverfahren werden folgen: So wird es künftig beispielsweise für Unternehmen auch möglich sein, Verzichtserklärungen über das Portal einzureichen, bestimmte Verfahrensnummern zu beantragen oder den Zulassungsbescheid digital abzuholen.

Insgesamt erleichtert die PharmNet-Plattform den Informationsfluss und vereinfacht den Zugang zu Verwaltungsleistungen sowie die Dokumentation der Daten für regulatorische und wissenschaftliche Zwecke. Denn insbesondere auch für die Bundesober- und Landesbehörden ist PharmNet.Bund ein wichtiges Werkzeug, um nationale Arzneimitteldaten zu erfassen und zu recherchieren (z. B. Lieferengpässe, Herstellungs- und Einfuhrgenehmigungen oder Daten zu Arzneimittelstudien).

Informationsplattform öffentlich zugänglich

PharmNet.Bund macht Arzneimitteldaten zudem der breiten Öffentlichkeit gegenüber transparent. Über das Arzneimittelinformationssystem können Daten wie Name, Darreichungsform oder Zulassungsnummer von Arzneimitteln, inklusive Fach- und Gebrauchsinformationen, recherchiert werden. Auch die sogenannte Referenzdatenbank mit patientenverständlichen Begriffen wird in den kommenden Monaten über PharmNet.Bund für Bürgerinnen und Bürger zugänglich werden. Die Referenzdatenbank bietet für jedes in Verkehr befindliche Fertigarzneimittel patientenverständliche Informationen zur Wirkstoffbezeichnung, Darreichungsform und Wirkstärke des Arzneimittels. Die Informationen sind bei der Ausgestaltung des Medikationsplans wichtig und dienen dazu, die Gefahr von Verwechslungen zu reduzieren. Des Weiteren sind auch administrative Daten öffentlich einsehbar – wie zum Beispiel die Meldungen zu Lieferengpässen.

Wer steht hinter PharmNet.Bund?

PharmNet.Bund ist ein Kooperationsprojekt der deutschen Zulassungsbehörden BfArM, Paul-Ehrlich-Institut und Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mit dem Robert Koch-Institut (RKI). Ebenfalls beteiligt sind die für die Arzneimittelüberwachung zuständigen Behörden der Länder – koordiniert durch die Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln und Medizinprodukten (ZLG). Die Umsetzung und die Pflege der Seite sind beim BfArM angesiedelt.