BfArM - Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

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Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erhielt am 17.10.06 von der spanische Gesundheitsbehörde Informationen, wonach zunächst der Verdacht bestand, dass das in Spanien hergestellte Lisinopril-haltige Arzneimittel Lisinopril Normon® in Zusammenhang mit 31 teilweise tödlich verlaufenden Fällen von akutem Nierenversagen in Panama stehe. Laboruntersuchungen der spanischen Behörde ergaben jedoch, dass dieses Arzneimittel als Ursache für die Fälle ausscheidet. Inzwischen ist ein nur für den panamesischen Markt hergestellter Hustensirup, den alle betroffenen Patienten eingenommen hatten, als vermutliche Ursache ermittelt worden. Dieser Hustensirup enthielt Diethylenglykol, eine hochtoxische Substanz für Niere und Leber. Das toxische Profil von Diethylenglykol stimmt mit den Krankheitszeichen der Patienten in Panama überein. In der Vergangenheit wurde schon einige Male von gefälschten Arzneimitteln mit Diethylenglykol berichtet, die zu ähnlichen Fällen geführt haben (1938 in den Vereinigten Staaten, 1969 in Südafrika, 1990 in Nigeria, 1995 in Bangladesh, 1995 in Spanien, 1996 in Haiti und 1998 in Indien). Das Gesundheitsministerium in Panama hat mittlerweile die Ruhensanordnung für das zunächst in Verdacht stehende Lisinopril-haltige Arzneimittel aufgehoben.

Patienten in Deutschland sind durch dieses Ereignis nicht gefährdet und können ihr Lisinopril-haltiges Arzneimittel, wie von ihrem Arzt verordnet, weiterhin einnehmen.