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Piroxicam: Europäische Arzneimittelagentur empfiehlt Anwendungsbeschränkungen

Wirkstoff: Piroxicam

Die Europäische Arzneimittelagentur EMEA in London empfiehlt, dass die Zulassungen Piroxicam-haltiger Arzneimittel zur systemischen Anwendung geändert und Anwendungsbeschränkungen vorgenommen werden. Sie stützt sich auf ein Gutachten des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der EMEA, das auf dessen Juni-Tagung verabschiedet wurde. Die Empfehlung der EMEA ist noch in eine für alle EU-Mitgliedstaaten bindende Entscheidung der Europäischen Kommission umzusetzen.Piroxicam ist ein konventionelles nicht-steroidales Antirheumatikum (NSAR), das seit vielen Jahren in Mitgliedstaaten der EU zur symptomatischen Behandlung von entzündlichen rheumatischen Erkrankungen zugelassen ist. Die jetzige Risikobewertung von Piroxicam wurde vorgenommen, weil nach einer umfassenden Auswertung der Daten zu den Risiken von Piroxicam diese auf ein höheres gastrointestinales Risiko sowie auf eine größere Häufigkeit schwerer Hautreaktionen im Vergleich zu anderen konventionellen NSAR hinwiesen.

Die Empfehlung der EMEA sieht vor, dass Piroxicam nur noch zur symptomatischen Behandlung von Patienten mit Osteoarthritis (Reizzustände bei Arthrose), rheumatoider Arthritis oder ankylosierender Spondylitis eingesetzt wird. Eine Behandlung mit Piroxicam soll nur eingeleitet werden, wenn andere entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkstoffe nicht oder nicht ausreichend wirksam sind. Die Behandlung ist durch einen auf dem Gebiet der Rheumatologie erfahrenen Arzt zu beginnen. Außerdem sollen weitere Patientengruppen mit bestimmten Kontraindikationen von der Behandlung ausgeschlossen und zusätzliche Warnhinweise für die Anwendung in die Produktinformationen eingefügt werden. Äußerlich anzuwendende Piroxicam-haltige Arzneimittel sind von diesen Bewertungen und Empfehlungen nicht betroffen.

Die EMEA hat zu diesen Empfehlungen eine Pressemitteilung (25. Juni 2007) und ein Fragen- und Antworten-Dokument (21. Juni 2007) veröffentlicht